Erschienen in:
11.03.2021 | Operative Techniken
Naht der plantaren Platte des Kleinzehengrundgelenks über einen dorsalen transartikulären Zugang
verfasst von:
Dr. Jörn Dohle, Antonio Marques
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 5/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Rekonstruktion der plantaren Gelenkkapsel eines luxierten oder instabilen Kleinzehengrundgelenks über einen streckseitigen Zugang in Kombination mit einer Weil-Osteotomie.
Indikationen
Luxiertes oder instabiles Kleinzehengrundgelenk mit Ruptur der „plantaren Platte“.
Kontraindikationen
Infektion, Durchblutungsstörung, symptomatische Arthrose Kleinzehengrundgelenk.
Operationstechnik
Weil-Osteotomie über einen streckseitigen Zugang. Nach der Osteotomie temporäres Verschieben des Mittelfußköpfchens nach proximal. Transartikuläre Darstellung und Inspektion der plantaren Gelenkkapsel. Anschlingen der plantaren Platte mit einem oder mehreren FiberWire®-Fäden (Arthrex, Naples, FL, USA). Transossäre Naht und damit Refixation der plantaren Platte am Grundglied der Kleinzehe. Fixation der Weil-Osteotomie unter Korrektur des metatarsalen Alignements.
Weiterbehandlung
Schmerzadaptierte Belastung des Fußes im Vorfußentlastungsschuh. Nach 6 Wochen Röntgenkontrolle. Danach Belastung im konventionellen Schuh und Bewegungsübungen der Kleinzehe.
Ergebnisse
Zwischen 12/2012 und 10/2014 erfolgten 23 Rekonstruktionen des Kleinzehengrundgelenks („complete plantar plate repair“). Mittlere Nachuntersuchungsdauer 18,6 (12 bis 30) Monate. Fünf Re-Dislokationen. Darunter ein Frühinfekt, eine massive Fremdkörperreaktion, eine frühe Re-Luxation unklarer Ursache, eine späte Re-Luxation und eine Re-Luxation durch Verdrängung der Zehe bei ausgeprägtem Hallux-valgus-Rezidiv; 13-mal (57 %) vollständige Wiederherstellung der Funktion der Zehe mit kräftigem Bodenkontakt, 3‑mal (13 %) Bodenkontakt der Zehenkuppe mit reduzierter Kraftentfaltung und 7‑mal (30 %) kein Bodenkontakt der Zehenkuppe (Floating-Toe).