Erschienen in:
06.11.2017 | Wirkstoffe | Leitthema
Nanopartikel als Drug-Delivery-Systeme für die Ophthalmologie
verfasst von:
M. Löscher, J. Hurst, L. Strudel, M. S. Spitzer, Dr. S. Schnichels
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Nanopartikel sind aufgrund ihrer geringen Größe und der Vielseitigkeit der verwendeten Materialien hervorragend geeignet, um als Drug-Delivery-Systeme eingesetzt zu werden. Sie sind in der Lage, biologische Barrieren zu durchdringen, Medikamente zielgerichtet an ihren Wirkort zu bringen und dort verzögert freizusetzen. In der Onkologie schon lange im Einsatz, wird das Potenzial von Nanopartikeln zum Medikamententransport im letzten Jahrzehnt auch vermehrt in der Ophthalmologie erforscht. Damit ließen sich Hindernisse wie die schlechte Wirkstoffaufnahme bei der Gabe von Augentropfen und das Nebenwirkungsprofil bei der Anwendung von invasiven Methoden wie dem Einsetzen von Medikamentendepots in Form von Implantaten überwinden. Zu den wichtigsten untersuchten Strukturen zählen polymere Nanopartikel, Mizellen, Liposomen, „solid lipid nanoparticles“, Dendrimere und Cyclodextrine. Zusätzlich zur Zusammensetzung der eigentlichen Nanopartikel selbst können ihre Effektivität und Stabilität durch Beschichtungen verbessert werden. Die größten Herausforderungen liegen v. a. in der Langzeitstabilität, der Standardisierung bei der Herstellung und der Toxizität. Die bisherigen präklinischen und zum Teil auch klinischen Ergebnisse lassen darauf hoffen, dass ein baldiger Einsatz von Nanopartikeln zur Optimierung der okulären Wirkstoffaufnahme möglich ist.