Erschienen in:
28.10.2019 | Schwerpunkt: Narzissmus - Originalien
„Narcissistic admiration and rivalry“ im psychotherapeutischen Kontext
Struktur, nomologisches Netz und Vorhersage psychopathologischer Symptomatik
verfasst von:
Simon Mota, M.Sc., MAS, Sandra Schaber, Marc Allroggen, Ulrike Buhlmann, Mitja D. Back
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Das Narcissistic Admiration and Rivalry Concept (NARC) unterscheidet zwischen einer agentischen Dimension („admiration“) und einer antagonistischen Dimension („rivalry“) des grandiosen Narzissmus. Beide können mit dem Narcissistic Admiration and Rivalry Questionnaire (NARQ) gemessen werden. Anhand einer Bevölkerungsstichprobe (n = 2513) sollte zunächst gezeigt werden, wie Admiration und Rivalry mit dem Vorliegen von psychischen Störungen sowie der Inanspruchnahme von Heilbehandlungen und Medikation in der Allgemeinbevölkerung zusammenhängen. Anhand eines klinischen Sample (n = 475) wurden dann die zweifaktorielle Struktur und Reliabilität des NARQ im klinischen Kontext überprüft. Überdies sollte das nomologische Netzwerk von Admiration und Rivalry um maladaptive Persönlichkeitseigenschaften und Kennzeichen von psychischem Leiden erweitert werden. In der Allgemeinbevölkerung hing Rivalry mit der Inanspruchnahme von Therapie und Medikation sowie dem Vorliegen spezifischer psychischer Störungen (Depression, bipolare Störung, Angststörung und Störung des Sozialverhaltens) zusammen. In der klinischen Stichprobe konnte die zweidimensionale Struktur des NARQ bestätigt und zufriedenstellende Reliabilitäten konnten gezeigt werden. Rivalry korrelierte positiv mit allen maladaptiven Persönlichkeitseigenschaften und Kennzeichen von psychologischem Leiden. Für Admiration zeigten sich heterogenere Befundmuster. Insgesamt weisen die Ergebnisse auf die psychotherapeutische Bedeutsamkeit interindividueller Unterschiede in grandiosem Narzissmus sowie eine reliable und valide Nutzbarkeit des NARQ in klinischen Stichproben hin.