Erschienen in:
15.06.2018 | Thoraxtrauma | Leitthema
Narkose, Beatmung und Schmerztherapie beim Thoraxtrauma
verfasst von:
Dr. M. Weigeldt, M. Paul, S. Schulz-Drost, M. D. Schmittner
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
Das anästhesiologische Management nimmt im Rahmen der Versorgung des Patienten mit Thoraxtrauma eine zentrale Stellung ein, sowohl in der Initialphase bei der Sicherung des schwierigen Atemwegs als auch im Verlauf auf der Intensivstation. Die zeitnahe Verlegung in ein Traumazentrum ist anzustreben, um Organdysfunktionen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Atelektasenbildung, Pneumonien und das akute Lungenversagen stellen häufige pulmonale Komplikationen dar. Die nichtinvasive Beatmung, in Kombination mit Physiotherapie und Atemtraining, kann helfen, diese pulmonalen Komplikationen zu minimieren. Wird während der operativen Patientenversorgung die Einlungenventilation notwendig, können ein Doppellumentubus, ein Bronchusblocker oder der Univent®-Tubus (Fuji Systems Corporation, Tokyo, Japan) zum Einsatz kommen. Der diesem Manöver auftretenden hypoxisch pulmonalen Vasokonstriktion ist besondere Aufmerksamkeit beizumessen. Die Schmerztherapie wird im Idealfall patientenadaptiert mithilfe einer Epiduralanästhesie durchgeführt. Darüber hinaus stellen intraoperativ eingebrachte Katheter im Sinne einer kontinuierlichen Interkostalblockade oder eines „serratus plane block“ gute Alternativen dar. Ziele dieser Therapien sollten die frühzeitige Mobilisation und die Verlegung des Patienten in die Rehabilitation sein.