Erschienen in:
01.03.2014 | Notfallmedizin
Nationaler Datensatz „Notaufnahme“
Entwicklung, Struktur und Konsentierung durch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivmedizin und Notfallmedizin
verfasst von:
Dr. M. Kulla, DESA, R. Röhrig, M. Helm, M. Bernhard, A. Gries, R. Lefering, F. Walcher, Sektion Notaufnahmeprotokoll der DIVI
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Sektion Notaufnahmeprotokoll der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivmedizin und Notfallmedizin (DIVI) war die Entwicklung eines Datensatzes zur Dokumentation von Notfallpatienten in zentralen Notaufnahmen (ZNA).
Material und Methoden
In interdisziplinären und interprofessionellen Expertenrunden wurden eine Anforderungsanalyse erstellt, die Inhalte der Dokumentation in ZNA unterschiedlicher Versorgungsstufen gesichtet und anschließend bewertet, um einen fach- und berufsgruppenübergreifend verwendbaren Datensatz zu definieren.
Ergebnisse
Der modulare Datensatz besteht aus 676 Datenfeldern und deckt die Anforderungen aus klinischer Routine, bestehenden Registern (z. B. TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie), dem Qualitätsmanagement (QM) und medikolegalen Forderungen ab. Er bildet zusätzlich die Basis bei der Abrechnung erbrachter Leistungen. Doppeldokumentationen werden vermieden. Im Jahr 2010 wurde er vom Präsidium der DIVI konsentiert und seither von mehreren Fachgesellschaften empfohlen. Sein Aufbau und eine mögliche grafische Umsetzung (Notaufnahmeprotokoll) werden auszugsweise dargelegt. Der Datensatz findet derzeit Anwendung in 80 Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen. Zukünftig sind Anpassung und Erweiterung des Datensatzes, Unterstützung der Implementierung in Klinikinformationssystemen (KIS) und der Aufbau eines Notaufnahmeregisters geplant.
Schlussfolgerung
Der Datensatz stellt die Grundlage zur berufs- und fachgruppenübergreifenden Dokumentation aller Patienten einer ZNA „in einem Dokument“ dar. Er kann weiterhin als Grundlage für in- und externe QM-Prozesse, Versorgungsforschung (mithilfe des Notaufnahmeregisters) oder für die Abrechnung von Leistungen genutzt werden.