Erschienen in:
28.04.2022 | Kontrazeption | Frauengesundheit in der Praxis
Hormonmüdigkeit – gibt es sie? Was sind die Alternativen?
verfasst von:
Dr. med. Susanna Kramarz, Johanna Rath, Dr. med. Anneliese Schwenkhagen, Dr. med. Katrin Schaudig
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel ist in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig, wobei eine Zunahme an Schwangerschaftsabbrüchen bisher nicht festgestellt werden kann. Ursächlich spielt möglicherweise ein zunehmend späterer Beginn der sexuellen Aktivität eine Rolle. Die Lebens- und Familienplanung bei traditionell eingebundenen Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund muss als demografischer Faktor hierbei berücksichtigt werden. Auch die breite Verwendung der seit 2015 rezeptfreien Notfallverhütung könnte zu der Entwicklung beitragen. Vor allem junge Frauen sehen eine Verhütung mit Hormonen heute kritisch, zum einen aus Angst vor Nebenwirkungen, zum anderen möchten sie einen Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt vermeiden. Krankenkassen kritisieren vor allem hormonelle Kontrazeptiva der dritten und vierten Generation systematisch. Dies hat seit 2015 zu einem hohen Medieninteresse geführt, das die öffentliche Meinung zur hormonellen Kontrazeption beeinflusst. Bei der Bereitschaft, Alternativen zur hormonellen Verhütung auszuprobieren, besteht möglicherweise eine Korrelation zu Persönlichkeitsmerkmalen.