Erschienen in:
28.11.2016 | Tumorbedingte Fatigue | Leitthema
Mikronährstofftherapie mit Selen, Vitamin C und L‑Carnitin in der gynäkologischen Onkologie
Einsatzgebiete und Studienlage
verfasst von:
Dr. med. Peter Holzhauer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Die Mikronährstofftherapie wird der Komplementärmedizin und der Erfahrungsmedizin zugerechnet. Synonym wird auch der Begriff orthomolekulare Medizin verwendet. Die Anwendung von Mikronährstoffmedizin, z. B. therapiebegleitend in der Onkologie, erfordert fundiertes Wissen an den Schnittstellen zu Biochemie, Pharmakologie und Immunologie, sowie Ernährungs- und Sportwissenschaften. Mikronährstoffe ergänzen die Energie liefernden Makronährstoffe, um wesentliche Stoffwechselabläufe zu gewährleisten und zu optimieren. Zu den Mikronährstoffen werden Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fette und Öle sowie sekundäre Pflanzenstoffe, gerechnet. Der salutogene Gedanke der Gesunderhaltung und Optimierung des eigenen Körpers in belastenden Situationen erscheint vielen Krebspatienten hilfreich und plausibel. Er realisiert eine aktive Gestaltungsmöglichkeit zur Selbsthilfe, sowohl in der aktiven interventionellen Therapiephase als auch in der posttherapeutischen Situation zur Regeneration und Minderung von Posttherapiesyndromen, wie z. B. Fatigue und Neurotoxizität. Mikronährstoffe wie Selen, Vitamin C und L‑Carnitin sind mittlerweile im Bereich der supportiven Komplementärmedizin gut etabliert. Für die verschiedenen Indikationen liegen diverse wissenschaftliche Publikationen vor, die leider nur selten ein zufriedenstellendes Evidenzniveau aufweisen. Im Beitrag werden Einsatzmöglichkeiten für supportive Behandlungen mit Selen, Vitamin C und L‑Carnitin, mit besonderem Fokus auf gynäkologische Onkologie, vorgestellt und die aktuelle Studienlage wird kommentiert.