Erschienen in:
09.09.2016 | Leitthema
Systematik der integrativen Medizin
Übersicht und Stellenwert in der Onkologie
verfasst von:
Dr. med. C. C. Hack, N. B. M. Hüttner, J. Hackl, P. A. Fasching, M. W. Beckmann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anwendung von integrativer Medizin erfreut sich bei Anwendern und Ärzten zunehmender Beliebtheit. Aktuell nutzen 38–60 % aller Krebspatienten in den westlichen Industrieländern komplementäre und alternative Medizin (CAM) im Krankheitsverlauf zur Therapieunterstützung. Beim Mammakarzinom sind es stadiumabhängig sogar bis zu 90 %.
Fragestellung
Definition, Historie, Zahlen und Fakten zur integrativen Medizin werden präsentiert und Systeme und Hauptmethoden dargestellt.
Material und Methoden
Die aktuelle Literatur und Publikationen werden ausgewertet und Expertenforen analysiert.
Ergebnisse
Die integrative Medizin ist als ein ganzheitliches Konzept zu verstehen, bei dem die wissenschaftliche evidenzbegründete Medizin mit der komplementären, zumeist erfahrungsbegründeten Medizin vereint wird. Komplementäre Methoden, deren Erkenntnisgewinne häufig durch Erfahrungen und andere Wissensgewinnmethoden begründet sind, werden in Ergänzung zur konventionellen Medizin eingesetzt. Sinnvolle und geeignete komplementäre Methoden müssen unbedingt von den umstrittenen alternativen Methoden und Außenseitermethoden abgegrenzt werden. Je nach Indikation und Behandlungskonzept können mit integrativer Medizin gute Erfolge erzielt werden.
Schlussfolgerung
Wenn bestimmte Grenzen, insbesondere wenn es um die Sicherheit der Patientin geht, eingehalten werden, zweifelhafte Methoden kritisch hinterfragt werden und geeignete Methoden den üblichen medizinischen Regeln folgend angewandt werden, bieten sich im Rahmen der integrativen Medizin ergänzende Möglichkeiten, den Genesungsprozess bzw. Gesundheitszustand der Patientinnen zu verbessern sowie den Menschen mit seiner Erkrankung ganzheitlich und individuell zu behandeln.