Zusammenfassung
Nebennierentumoren können in Form eines Karzinoms oder Metastasen, einer Hyperplasie, Zyste, entzündlichen Infiltrats oder ektopen Gewebes auftreten. Zufällig entdeckte Nebennierentumoren werden als Inzidentalom bezeichnet. Neben den Neoplasien sind v. a. hormonaktive Tumoren therapiebedürftig; diese können zu einem Hyperkortisolismus (Cushing-Syndrom), einem Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) oder zu Androgen- oder Östrogenüberproduktion (u. a. bei konnatalem adrenogenitalen Syndrom) führen. Sowohl für die Diagnostik (Bestimmung der Hormone im Sammelurin und z. B. Dexamethason-Hemmtest) als auch Therapie ist es meist sinnvoll, einen Endokrinologen hinzuzuziehen. Auch beim Karzinom gibt es hormonaktive Tumoren, die meist androgenwirksame Steroide produzieren. Karzinome werden möglichst chirurgisch entfernt; bei den katecholaminproduzierenden Phäochromozytomen ist zuvor zusätzlich eine Therapie mit α-/β-Blockern indiziert.