Erschienen in:
15.05.2019 | Lymphome | Schwerpunkt: Opportunistische Infektionen
Infektionen des zentralen Nervensystems bei Immundefizienz
verfasst von:
PD Dr. K. Angstwurm, B. Neumann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Therapien in der Onkologie, Transplantationsmedizin und Immunologie induzieren zunehmend häufig eine Immundefizienz. In diesem Übersichtsbeitrag werden die wichtigsten neurologischen, meist das zentrale Nervensystem (ZNS) betreffenden, Infektionen bei den betroffenen Patienten dargestellt. Dabei wird auf die klinische Präsentation, Diagnosestellung und Therapie eingegangen. Die häufigsten Erreger sind Varizella-Zoster-Virus, Cryptococcus neoformans und Toxoplasma gondii. Das JC- und Zytomegalievirus sind seltene Enzephalitiserreger. Die Differenzialdiagnose umfasst Infektionen mit typischen Erregern, Neurotoxizität der Therapie, ein Epstein-Barr-Virus-assoziiertes ZNS-Lymphom, ein Rezidiv der Grunderkrankung sowie andere, nicht erregerbedingte ZNS-Erkrankungen wie intrakranielle Blutungen, ischämische Hirninfarkte, Autoimmunerkrankungen und das Posteriore Reversible Leukenzephalopathiesyndrom (PRES). Die Behandlung der betroffenen Patienten erfolgt unter Berücksichtigung all dieser Aspekte inklusive der Vortherapien und unter Beteiligung neurologischer Fachkompetenz.