Erschienen in:
27.11.2017 | Ödeme | Kasuistiken
Nephrotisches Syndrom und Mikrohämaturie bei einer Patientin mit Nussknacker-Syndrom: Ein Fallbericht mit Literaturübersicht
verfasst von:
Dr. med. N. Schöffel, R.-M. Liehr, C. Bünger, K. Krüger, D. Rubin
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Wir berichten über eine 43-jährige Patientin mit polyvalentem Abhängigkeitssyndrom (Alkohol, Nikotin, Methadonsubstitution mit Heroinbeikonsum), die sich in unserer Rettungsstelle mit peripheren Ödemen, allgemeiner Schwäche sowie Gelenkschmerzen vorstellte. In der weiteren Diagnostik fielen unter anderem eine Proteinurie, Hyperlipoproteinämie sowie Hypoproteinämie im Sinne eines nephrotischen Syndroms auf. Eine Computertomographie des Abdomens und eine Iliocavographie zeigten eine Kompression der linken V. renalis zwischen Aorta und A. mesenterica superior mit konsekutiver Distension der V. ovarica links (im Sinne eines Nussknackersyndroms) als mögliche Ursache des nephrotischen Syndroms. Therapeutisch entschieden wir uns im Verlauf, nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen, für die operative Anlage eines venovenösen Bypasses (Transposition der linken V. ovarica auf die V. cava inferior) und gegen ein interventionelles Verfahren. Hauptgründe für diese Entscheidung waren die geringe Compliance der Patientin und die Gefahr der sekundären Stentdislokation. Der operative und postoperative Verlauf waren ohne Komplikationen. Postoperativ sistierten die Proteinurie, die Mikrohämaturie und die Gelenkschmerzen. Die Ödeme waren rückläufig.