Erschienen in:
15.03.2019 | Nervendekompression | Leitthema
Der steife Ellenbogen – Teil 1
Arthroskopische Arthrolyse und deren Grenzen
verfasst von:
L. Willinger, L. Lacheta, A. B. Imhoff, PD Dr. med. S. Siebenlist
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine reduzierte Ellenbogenbeweglichkeit führt zur deutlichen Einschränkung der Armfunktion und so zur Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten (v. a. Beruf, Sport). Ursachen für eine Ellenbogensteife werden ätiologisch in posttraumatisch und degenerativ sowie in Abhängigkeit der betroffenen Strukturen in intrinsisch und/oder extrinsisch eingeteilt.
Material und Methoden
Zur Therapie von milden bis moderaten Bewegungsdefiziten (ROM [„range of motion“] >60°) hat sich die arthroskopische Arthrolyse in den letzten Jahren als Standardverfahren etabliert. Hierbei können insbesondere intrinsische Pathologien wie Kapselfibrose, intraartikuläre Gelenkkörper und osteophytäre Anbauten behandelt werden. Bei einer erwartenden ROM-Verbesserung über 30° ist additiv eine N.-ulnaris-Neurolyse (offen oder endoskopisch) zu empfehlen. Ein strukturierter Arbeitsablauf ist die Grundvoraussetzung, um alle Gelenkkompartimente zu adressieren und intraoperative Komplikationen (z. B. Nervenläsionen) zu vermeiden. Generell gilt der Grundsatz, zuerst knöcherne Hindernisse zu beseitigen und abschließend die dorsale und ventrale Kapsel zu inzidieren/exzidieren. Um das intraoperative Ergebnis zu erhalten und ein Rezidiv zu vermeiden, ist eine intensive Nachbehandlung aus einer kombinierten Schmerz- und Physiotherapie ab dem ersten postoperativen Tag notwendig.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die klinischen Ergebnisse der arthroskopischen Arthrolyse sind vielversprechend und mit denen der offenen Arthrolyse vergleichbar. Zusammengefasst wird bei suffizienter Operationstechnik ein Zielwert von 120° als Bewegungsausmaß in aktuellen Untersuchungen nach arthroskopischer Arthrolyse erreicht (Verbesserungen der ROM: 30–65°).