Erschienen in:
11.05.2022 | Arthroskopie | Kasuistiken
Pseudoparalyse des M. quadrizeps durch arthrogene Inhibition nach MPFL-Plastik
verfasst von:
Martin Häner, Sebastian Bierke, Thomas Fuchs, Prof. Dr. med. Wolf Petersen
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Es wird ein Fall vorgestellt, bei dem es nach einer MPFL-Plastik mit N.-femoralis-Block zu einer Parese des M. quadrizeps mit einem Kraftgrad von 0/5 gekommen ist. Die Physiotherapie blieb erfolglos. Eine neurophysiologische Untersuchung zeigte keine pathologischen Potenziale. Dennoch wurde unter der Verdachtsdiagnose einer iatrogenen N.-femoralis-Schädigung durch den N.-femoralis-Block neurochirurgisch eine Neurolyse durchgeführt. Dabei wurden laut OP-Bericht allerdings keine Affektionen des N. femoralis beobachtet. Auch eine Besserung der Muskellähmung trat trotz der operativen Intervention nicht ein.
Bei Vorstellung in unserer Klinik zeigte sich in den Röntgenaufnahmen eine anteriore Position des femoralen Bohrkanals der MPFL-Plastik. In einer Arthroskopie zeigte sich ein mediales Maltracking der Patella mit zweitgradigen zentralen bis medialen Knorpelschäden im Bereich der Trochlea femoris. Aufgrund dieser Befunde erfolgte eine offene Durchtrennung der MPFL-Plastik.
In den folgenden zwei Monaten kam es zu einer kompletten Remission der präoperativen Muskelschwäche.