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04.03.2025 | Online-Artikel

Kasuistik

Nervenregeneration im Rahmen multimodaler Behandlungsansätze

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Forschungen zeigen, dass COVID-19 sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem beeinträchtigen kann und dort nicht selten zu peripheren Polyneuropathien mit Schmerzen, Parästhesien und Sensibilitätsstörungen führt.[1,2] Eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass mehr als die Hälfte der Patienten* nach einer COVID-19-Erkrankung Anzeichen einer peripheren Neuropathie oder Myopathie aufwiesen.[1] Daher ist es entscheidend, bei COVID-19-Patienten auf neurologische Symptome zu achten, um die Behandlung zu optimieren und eine Verschlechterung der Krankheitsverläufe zu verhindern. Die nachfolgende Kasuistik von Dr. Martin Wimmer, Facharzt für Neurologie in München, zeigt, wie bestimmte Nährstoffkombinationen die Nervenregeneration bei Neuropathien nach einer COVID-19-Infektion unterstützen können. 

Ist die Reizweiterleitung im peripheren Nervensystem aufgrund geschädigter Nervenfasern gestört, liegt eine Neuropathie vor.[3] Sobald gleichzeitig multiple periphere Nerven im Körper fehlerhaft funktionieren, spricht man von einer Polyneuropathie. Diese bezeichnet eine Gruppe generalisierter Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die eine Prävalenz von 5 - 8 % aufweisen.[4] Über 200 unterschiedliche Ursachen können eine Polyneuropathie hervorrufen. Die häufigsten Gründe sind jedoch Diabetes mellitus und Alkoholabusus.[3] Weitere Ursachen können unter anderem auch Autoimmunerkrankungen, Krebs, Nährstoffmangel, Toxine, Medikamente und Infektionen sein. Im Anfangsstadium kommt es häufig zu Missempfindungen in den Extremitäten wie Kribbeln und Brennen. Typische Symptome sind Empfindungsverlust und Schwäche, die zunächst in Füßen und Händen auftreten und sich später auf Arme, Beine oder den Rumpf ausdehnen können. Diese Fehlempfindungen können als Schmerz oder (falsches) Kälte- bzw. Wärmegefühl wahrgenommen werden. Polyneuropathie kann sowohl akut mit plötzlichem Beginn als auch chronisch mit langsamer Entwicklung über Monate oder Jahre hinweg auftreten.[5]

Die Diagnose erfolgt mittels sorgfältiger klinischer Untersuchung, Elektromyografie, Messungen der Nervenleitungsgeschwindigkeit sowie durch Blut- und Urintests. Ist die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache nicht ausreichend, um die Symptome zu beseitigen, können Physiotherapie, Medikamente und andere Maßnahmen erforderlich sein.[5]

Jüngste Forschungen zeigen, dass COVID-19 sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem beeinträchtigen kann und dort nicht selten zu peripheren Polyneuropathien mit Schmerzen, Parästhesien und Sensibilitätsstörungen führt.[1,2] Eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass mehr als die Hälfte der Patienten* nach einer COVID-19-Erkrankung Anzeichen einer peripheren Neuropathie oder Myopathie aufwiesen.[1] Daher ist es entscheidend, bei COVID-19-Patienten auf neurologische Symptome zu achten, um die Behandlung zu optimieren und eine Verschlechterung der Krankheitsverläufe zu verhindern.

Die nachfolgende Kasuistik von Dr. Martin Wimmer, Facharzt für Neurologie in München, zeigt, wie bestimmte Nährstoffkombinationen die Nervenregeneration bei Neuropathien nach einer COVID-19-Infektion unterstützen können.

Anamanese

Der 57-jährige, ledige Controller Peter K. (79 kg, 178 cm) wurde aufgrund schmerzhafter Missempfindungen in den Füßen und unteren Extremitäten in meiner Praxis vorstellig. Sechs Monate zuvor hatte er eine ambulant behandelte COVID-19-Infektion mit mittelschweren Symptomen wie Fieber, Husten und Müdigkeit erlitten. In den Wochen nach seiner Genesung entwickelte er allmählich Schmerzen und ein Taubheitsgefühl in den Beinen, möglicherweise als Folge der COVID-19-Erkrankung. Der Patient wies keine relevanten Vorerkrankungen
auf, konsumierte gelegentlich Alkohol und betrieb wenig Sport. Es bestanden keine vorherigen Medikationen oder Behandlungen.

Diagnose

Die klinische Untersuchung ergab ein reduziertes Schmerz- und Temperaturempfinden an den Füßen, der Vibrationssinn war nur leicht beeinträchtigt. Sensibilität und Motorik waren intakt, und die Reflexe zeigten sich beidseitig normal. Elektroneurografische Untersuchungen der Nerven Nervus tibialis und Nervus fibularis (motorisch) sowie des Nervus suralis (sensorisch) waren unauffällig. Laboruntersuchungen schlossen Diabetes mellitus (HbA1c) und Schilddrüsenerkrankungen (TSH) aus. Die Leberwerte sowie Vitamin B12, Methylmalonsäure und Folsäure lagen im Normbereich. Es gab keinerlei Hinweise auf zentrale oder spinale Störungen und eine Bildgebung war nicht notwendig. Die vorläufige Diagnose lautete auf Small-Fiber-Neuropathie. In der medizinischen Klassifikation nach ICD-10 wird diese Erkrankung unter der Kategorie G63.9 geführt, was eine unspezifizierte Polyneuropathie bezeichnet.

Therapie

Zur Behandlung der neuropathischen Schmerzen wurde zunächst Pregabalin bis zu 75 mg zweimal täglich verordnet, was zu einer Linderung führte. Zudem wurden Alkoholabstinenz und regelmäßige körperliche Aktivität angeraten. Um die Nervenregeneration dauerhaft und langfristig zu unterstützen, wurde zusätzlich die Einnahme neurotroper Nährstoffe mit einer Kombination aus Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure empfohlen. Diese Dreierkombination hat sich positiv in Bezug auf die Regeneration geschädigter Nervenfasern des peripheren Nervensystems bewährt. Innerhalb von sechs Monaten verbesserten sich die neuropathischen Symptome graduell, und die Dosierung von Pregabalin konnte auf 50 mg zur Nacht reduziert werden.

Fazit

COVID-19 kann mit verschiedenen Arten von Polyneuropathien assoziiert sein. Die Critical Illness Polyneuropathie tritt oft bei schwer erkrankten Patienten auf, die intensivmedizinische Betreuung benötigen. Zudem gibt es die sensibel betonten Polyneuropathien, die neben Schmerzen zu Störungen in der Wahrnehmung von Berührung, Temperatur, Vibration und der Propiozeption führen. Daher sollte beim Auftreten neuer oder verstärkter Schmerzsyndrome immer an eine Polyneuropathie mit neuropathischen Beschwerden gedacht werden. Falls neurophysiologische Untersuchungen unauffällig bleiben, könnte eine Small-Fiber-Neuropathie vorliegen, die nur durch eine Hautbiopsie bestätigt werden kann.

Bis dato gibt es keine spezifische Therapie für Polyneuropathien in Kontext mit Long COVID. Auch bei postinfektiösen Polyneuropathien ist eine individualisierte Behandlung entscheidend, da die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind und spezifische Therapieoptionen fehlen. Bisher konzentriert sich die Behandlung von Polyneuropathien im Kontext mit Long COVID daher auf einen multimodalen Ansatz, der darauf abzielt, die Symptome zu lindern und die Regeneration zu fördern. Dazu gehören die (medikamentöse) Schmerztherapie, Physio- sowie Ergotherapie und gegebenenfalls psychologische Unterstützung. Weiterführende Forschung ist notwendig, um den Effekt von Uridinmonophosphat und anderen Therapien bei dieser spezifischen Komplikation von COVID-19 zu bestätigen.

In einer Studie zu einer speziellen Nährstoffkombination wurde festgestellt, dass die schmerzhaften Missempfindungen bei verschiedenen Nervenläsionen nachlassen können.[6] UMP, ein Nukleotid, das an der RNA-Synthese beteiligt ist, trägt vermutlich zur Erhaltung und Reparatur von Zellmembranen sowie Nervenzellen bei und unterstützt
dadurch die Nervenregeneration. Vitamin B12 spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Myelinscheide, während Folsäure (Vitamin B9), essenziell für die DNASynthese sowie die Zellteilung und -reparatur ist, was die Regeneration beschädigter Nervenzellen unterstützen kann. Daher empfehle ich allen Patienten mit Nervenschäden die Einnahme dieser speziellen und seit über 40 Jahren bewährten Nährstoffkombination aus 50 mg UMP, 3 μg Vitamin B12 und 400 μg Folsäure.

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* Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. Aus Gründen der besseren Leserlichkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Schreibweise für die männliche,
die weibliche und diverse Form verzichtet.

Infobox

Keltican® forte unterstützt die körpereigene Nervenregeneration

Das Nahrungsergänzungsmittel Keltican® forte mit dem Nervenbaustein Uridinmonophosphat (UMP) sowie den Vitaminen B12 und Folsäure ist die Nr. 1 Arztempfehlung [1] für die Nervenregeneration.* Es bietet eine einfache und kausale Möglichkeit, zur Nervenregeneration beizutragen. [2] Dabei unterstützt die nutritive Zufuhr der drei Mikronährstoffe die körpereigene Nervenregeneration. Eine Kapsel enthält 50 mg UMP, 3 μg Vitamin B12 und 400 μg Folsäure und ist frei von tierischen Zusätzen, Gluten, Lactose oder Konservierungsstoffen. Die Kapseln sind sicher und gut verträglich, weshalb sie auch zur Dauereinnahme geeignet sind.

* Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Folsäure hat eine Funktion bei der Zellteilung.

Literatur:
[1] Diagnosis Monitor Padds, Keltican Zielmarkt, Verordnungen, MAT 12/2023
[2] Gebrauchsinformation Keltican® forte

Gebrauchsinformation Keltican® forte

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Literatur

[1] Saif DS, Ibrahem RA, Eltabl MA. Prevalence of peripheral neuropathy and myopathy in patients post-COVID-19 infection. Int J Rheum Dis. 2022; 25(11):1246-1253. DOI: 10.1111/1756-185X.14409
[2] Oaklander AL, Mills AJ, Kelley M, Toran LS, Smith B, Dalakas MC, Nath A. Peripheral Neuropathy Evaluations of Patients With Prolonged Long COVID. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm. 2022;
9(3):e1146. DOI: 10.1212/NXI.0000000000001146
[3] Prof. Dr. Berlit P, Dr. Jaspert-Grehl A. Was ist Polyneuropathie (Diabetische Polyneuropathie)? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/polyneuropathie/ (letzter Zugriff am 28.02.2025)
[4] MSD Manual. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/neurologische-krankheiten/st%C3%B6rungen-des-peripheren-nervensystems-und-der-motorischen-einheit/polyneuropathie (letzter Zugriff am 28.02.2025)
[5] Dr. Dworschak P. Polyneuropathie. 2019. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/polyneuropathie (letzter Zugriff am 28.02.2025)

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