28.06.2022 | Netzhautablösung | Leitthema
Makulafalten nach Chirurgie der Netzhautablösung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Christos Haritoglou, Anselm Kampik, Armin Wolf
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Netzhautfalten nach chirurgischer Versorgung einer Netzhautablösung treten häufiger auf als erwartet. Das Ausmaß der Falten ist sehr variabel und kann die gesamte Netzhaut mit allen Schichten und einer Apposition der Photorezeptoraußensegmente oder nur partiell die äußere oder innere Netzhaut betreffen. Während komplette Falten relativ einfach im Rahmen einer klinischen Untersuchung detektiert werden können, sind diskrete, partielle Falten biomikroskopisch teils schwer zu beurteilen. Hier besitzt die hochauflösende optische Kohärenztomographie (OCT) zur differenzialdiagnostischen Beurteilung einen besonderen Stellenwert. Kommt es im Rahmen der Faltenbildung zu einer Translokation der Makula, meist verbunden mit einer Faltenbildung inferior, treten oft binokulare Doppelbilder auf. Eine deutliche Visuseinschränkung und Metamorphopsien bestehen in Fällen, in denen die Faltenbildung die Fovea mit einbezieht. Grundsätzlich zeigen Netzhautfalten über einen Beobachtungszeitraum von mehreren Monaten einen positiven Spontanverlauf. In Fällen mit fovealer Beteiligung und entsprechender Symptomatik kann eine chirurgische Revisionsoperation erwogen werden. Das chirurgische Vorgehen ist hierbei nicht standardisiert.