Die Vorstellung einer 64-jährigen Frau erfolgte aufgrund einer beidseitigen Sehverschlechterung seit 5 Wochen. Die Patientin befand sich wegen eines metastasierten kolorektalen Karzinoms (TNM: cT4 cN3 cM1b – Erstdiagnose [ED] 04/2021) und Plattenepithelkarzinoms der Lunge (ED: 08/2021) in onkologischer Behandlung und war in einem reduzierten Allgemeinzustand. Die ersten Zyklen einer Immuntherapie mit Pembrolizumab (Keytruda®, kumulativ: 6‑mal 200 mg) hatte sie bereits erhalten. Die Untersuchung ergab am rechten Auge einen Visus von Lichtscheinprojektion, am linken Auge von Handbewegung. Applanationstonometrisch lag an beiden Augen eine Bulbushypotonie vor (3 mm Hg rechts, 0 mm Hg links). Spaltlampenbiomikroskopisch stellten sich beidseits Vorderkammerzellen+++ und Hornhautendothelbeschläge dar sowie zirkuläre hintere Synechierungen und eine fortgeschrittene Linsentrübung (Abb. 1a, b). Eine Fundusuntersuchung war nicht möglich. Die Ultraschall-B-Untersuchung am rechten Auge ergab eine Amotio retinae totalis sowie eine zirkuläre Aderhautabhebung (Abb. 1c). Am linken Auge zeigten sich ein infiltrierter Glaskörper und eine abgehobene hintere Glaskörpergrenzmembran (Abb. 1c, d).
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