22.09.2012 | Original- und Übersichtsarbeiten
Neue Aspekte der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-D)
Patienten mit Herzinsuffizienz
Erschienen in: CardioVasc | Ausgabe 4/2012
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Ziel dieses Übersichtsartikels ist die Vorstellung der drei maßgeblichen Studien zur Evaluation der Relevanz einer kardialen Resynchronisationstherapie mit implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (CRT-D) im Hinblick auf die Morbidität und Mortalität von Herzinsuffizienzpatienten mit hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion, verbreitertem QRS-Komplex und leichten bis moderaten Herzinsuffizienzsymptomen im NYHA Stadium I/II bzw II/III. Die REVERSE- und MADIT-CRT-Studie widmeten sich hierbei Patienten im Stadium NYHA I/II, wohingegen in die RAFT-Studie Patienten im Stadium II/III eingeschlossen wurden. Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass eine CRT-D, insbesondere im Hinblick auf eine Verminderung der Hospitalisierung aufgrund einer Herzinsuffizienzproblematik, im NYHA-Stadium II Vorteile im Vergleich zu einer reinen ICD-Therapie zeigte. Ein signifikanter Mortalitätsvorteil konnte im NYHA-Stadium I und II jedoch in keiner Studie gezeigt werden. Die 2010 novellierte ESC-Empfehlung zur Device-Therapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz berücksichtigt die Ergebnisse der o. g. Studien (Empfehlungsgrad I). Demzufolge wird die CRT-D um Patienten mit milder Herzinsuffizienz erweitert, um ein Voranschreiten der Erkrankung zu verhindern. Im Falle des Vorliegens von persistierendem Vorhofflimmern oder einer Indikation zur antibradykarden Stimulation liegen für Patienten mit verbreitertem QRS-Komplex keine randomisierten Daten vor. Prinzipiell sollte bei diesem Patientenkollektiv das Ziel in einer hohen biventrikulären Stimulationsrate ≥95% liegen.