Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Neue Entwicklungen in der Lipidtherapie
verfasst von:
Prof. Dr. K.G. Parhofer
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Statine sind hocheffektive Lipidsenker, deren Nutzen in zahlreichen Endpunktstudien nachgewiesen wurde. Die immer niedrigeren Low-density-Lipoprotein-Cholesterin(LDL-C)-Zielwerte – die europäischen Fachgesellschaften fordern bei Patienten mit sehr hohem kardiovaskulären Risiko inzwischen ein LDL-C <70 mg/dl –, machen die Entwicklung neuer Lipidsenker notwendig. Auch die Tatsache, dass manche Patienten Statine nicht vertragen, und ebenso die beschränkte Effektivität bei manchen genetischen Fettstoffwechselstörungen verleihen dieser Notwendigkeit Nachdruck. Mit „Antisense“-Oligonukleotiden kann die Produktion von Apolipoprotein B und von Proproteinkonvertase Subtilisin/Keksin Typ 9 (PCSK9, einem Regulator des LDL-Rezeptors) vermindert werden. Dies führt zu Absenkungen des LDL-C um 25–70%. Mikrosomale-Triglyzeridtransferprotein(MTP)-Inhibitoren hemmen die Beladung von Lipoproteinen mit Triglyzeriden in der Leber. Mit Cholesterinestertransferprotein(CETP)-Inhibitoren können das High-density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-C) um über 100% angehoben und das LDL-C um 30% gesenkt werden. Weitere neue Ansätze adressieren Apolipoprotein A1 und greifen so in den Cholesterinrücktransport ein. Viele der neuen Ansätze senken auch den Lipoprotein(a)-Spiegel ab. Auch wenn diese Konzepte erfolgversprechend erscheinen, werden erst die klinischen Studien zeigen, welche Medikamente letztendlich Eingang in die klinische Praxis finden werden.