FOKO-Kongress 2021 Vulvovaginalkandidose: Neue Leitlinie unterstreicht Bedeutung von Clotrimazol
- 19.09.2025
- Online-Artikel
Vulvovaginalkandidose betrifft 75 % der Frauen mindestens einmal im Leben. Clotrimazol, oft kombiniert mit Milchsäure, gilt als Goldstandard der Therapie – effektiv und leitliniengerecht.
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- Canesten® GYN 1-Tages- und 3-Tage-Kombitherapie: leitliniengerechte Therapie der akuten Vulvovaginalkandidose
- Milchsäurezusatz in Clotrimazol-Vaginaltabletten steigert fungizide Wirkung in-vitro
Leverkusen, 05. März 2021 – Vaginale Pilzinfektionen sind weit verbreitet: Rund 75 Prozent der Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer akuten Vulvovaginalkandidose. [1] Ursächliche Pilzspezies ist in bis zu 95 Prozent der Fälle Candida albicans. [1] „Warum sich aus einer Kolonisation mit Candida spp. eine Pilzinfektion entwickelt, ist bisher nicht ganz verstanden und belegt die Bedeutung von Wirts- und Lebensstilfaktoren [1] wie beispielsweise Ernährung, Stress und Sexualpraktiken“, erklärte Professor Dr. Werner Mendling, Wuppertal, im Rahmen des FOKO-Kongresses 2021. Die betroffenen Frauen leiden unter unangenehmen Symptomen wie Juckreiz, vaginaler Rötung, Wundheitsgefühl, Brennen, Dyspareunie und Dysurie. [1]
Clotrimazol: Das Maß für die Behandlung der Vulvovaginalkandidose
Zu den empfohlenen Therapieoptionen gehört laut der im September 2020 veröffentlichten S2k-Leitlinie die topische Therapie mit Clotrimazol. [1] Mendling betonte: „Clotrimazol, das 1967 vom Chemiker und Mikrobiologen Dr. Manfred Plempel entdeckt wurde, ist noch immer das Maß für die topische Behandlung einer Vulvovaginalkandidose.“ Clotrimazol steht u.a. als Canesten® GYN Once (1-Tages-Therapie mit 500 mg Clotrimazol/Tablette) sowie als Canesten® GYN 3-Tage-Kombitherapie (200 mg Clotrimazol/Tablette) zur Verfügung. [2]
Expertenmeinung Prof. Mendling: Vulvovaginalkandidose – aktualisierter Wissensstand und neue Leitlinie |
Lesen Sie hier, was Prof. Mendling als Behandlung einer akuten Vulvovaginalkandidose empfiehlt. |
Clotrimazol plus Milchsäurezusatz – eine intelligente Synergie
Neben dem Wirkstoff ist für den Therapieerfolg eines Arzneimittels auch die Galenik entscheidend: Canesten® GYN Vaginaltabletten enthalten neben Clotrimazol einen Zusatz von Milchsäure, der für eine Absenkung des vaginalen pH-Wertes sorgt. „Die Säure ist die Achillesferse von Candida albicans. Im sauren Milieu wächst der Hefepilz exponentiell, was einerseits zu den typischen Beschwerden führt, ihn aber gleichzeitig therapeutisch angreifbar macht, da er in dieser Wachstumsphase reichlich Angriffspunkte für Clotrimazol exprimiert,“ erklärte Professor Dr. Hans-Jürgen Tietz, mycoclinic Berlin.
Die Absenkung des pH-Wertes durch die Milchsäureformulierung verbessert außerdem die Löslichkeit von Clotrimazol und erhöht so dessen lokale Bioverfügbarkeit. Dementsprechend ist die fungizide Wirksamkeit des Antimykotikums im sauren Milieu erhöht. Der Beweis für die hohe Wirksamkeit von Clotrimazol plus Milchsäurezusatz wurde von Mendling und Plempel bereits früh experimentell erbracht, jedoch nicht exakt quantifiziert. Daher unternahm Tietz vor kurzem eine In-vitro-Studie.
Expertenmeinung Prof. Tietz: Zur Bedeutung von Milchsäure in der gynäkologischen Infektiologie |
Für den Erfolg der Therapie einer Vulvovaginalkandidose sind zwei Faktoren mitentscheidend: Das Wirkpotential einer Substanz und ihre Galenik. Ein herausragendes Beispiel dafür, wie beides synergistisch zusammenwirken kann, ist der Zusatz von Milchsäure in Vaginaltabletten mit Clotrimazol – erfahren Sie hier mehr dazu! |
Milchsäure steigert fungizide Wirkung von Clotrimazol
Die Untersuchung nutzte die zur quantitativen Wirksamkeitsbestimmung international etablierte Verdünnungstechnik mit Bestimmung von koloniebildenden Einheiten (Colony Forming Units; CFU) auf einem festen Medium. Untersucht wurden die milchsäurehaltigen Vaginaltabletten Canesten® GYN mit 200 mg Clotrimazol [3] und ein kommerzielles Vergleichspräparat*, bei dem die Vaginaltabletten ebenfalls 200 mg Clotrimazol enthielten, aber keinen Zusatz von Milchsäure. [4]
Beide Prüfpräparate zeigten erwartungsgemäß gegenüber der Negativkontrolle eine hohe antimykotische Wirksamkeit. „Deutlich wurden aber auch die Unterschiede zwischen den beiden Präparaten: Die fungizide Wirkung der Tabletten mit Milchsäure war nahezu um das 5-Fache höher als die ohne diesen Zusatz. Damit wurde die Überlegenheit einer Kombination aus Clotrimazol in Milchsäure erstmals in-vitro quantitativ ermittelt“, betonte Tietz. [4]
Canesten® GYN im Therapiealltag leitliniengerecht (für mehr klicken Sie hier)
Sowohl die 1-Tages- als auch die 3-Tage-Kombitherapie mit Canesten® GYN sind zuverlässig wirksam und gut verträglich. Vorteil der 1-Tages-Therapie ist ein schnellerer Rückgang des Juckreizes. [5,6] In beiden Fällen wird die Behandlung mit Vaginaltabletten durch die äußere Anwendung der clotrimazolhaltigen Creme zwei- bis dreimal täglich über ein bis zwei Wochen ergänzt – dies entspricht auch den Empfehlungen der aktuellen Leitlinie zur Vulvovaginalkandidose. [1,2]
*KadeFungin®3 Vaginaltabletten
Quelle
Satelliten-Symposium „Neue Leitlinie und neue Studienergebnisse bei der Vulvovaginalkandidose“ am 5. März 2021 im Rahmen des Fortbildungskongresses 2021 des Berufsverbandes der Frauenärzte; Veranstalter Bayer Vital GmbH
Literatur:
[1] S2k-Leitlinie Vulvovaginalmykosekandidose, Stand September 2020; AWMF-Registernummer 015/072
[2] Fachinformation Canesten® Gyn Once Kombi/Canesten® Gyn 3-Tage-Kombi (Stand: Juli 2013)
[3] Fachinformation Canesten GYN 3-Tage-Vaginaltabletten (Stand: Januar 2015)
[4] Tietz HJ, Yesilkaya T. GynDepesche 5/2020: 33-37
[5] Tietz HJ, Becker NH. Gyne 2011,11:12-15
[6] Tietz HJ, Becker NH. Pharm Zeitung 2009;154:1437-42