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Erschienen in: Der Ophthalmologe 8/2009

01.08.2009 | Einführung zum Thema

Neue Möglichkeiten in der Glaukomdiagnostik

verfasst von: PD Dr. E.M. Hoffmann

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 8/2009

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Auszug

Das Glaukom ist in der Medizin seit dem Altertum bekannt und wurde bereits in den Schriften von Hippokrates als „Glaykoseis“ bezeichnet, eine im hohen Alter eintretende Erblindung (in: Grewe, R. Zur Geschichte des Glaukoms). Hippokrates schrieb in seinen Aphorismen: „Wenn die Pupille wie die Farbe des Meeres wird, ist das Augenlicht zerstört und häufig trifft Erblindung auch das andere Auge“. Bis heute ist das Glaukom eine der häufigsten irreversiblen Erblindungsursachen in der Welt. Die sozioökonomischen Folgen dieser Erkrankung sind immens, da weltweit mehr als 65 Mio Menschen betroffen und 5,2 Mio bilateral blind sind. In Deutschland sind ca. 500.000 bis 800.000 Menschen an einem Glaukom erkrankt. Die Glaukomerkrankung ist als eine progrediente Optikusneuropathie definiert, die durch einen typischen Papillenschaden charakterisiert ist und aufgrund des Untergangs retinaler Ganglienzellen mit dem Verlust visueller Funktionen einhergeht. Die Prävalenz des Glaukoms nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Während in der Gesamtbevölkerung eine Prävalenz von etwa 0,7–1% vorliegt, steigt sie mit >40 Jahren auf 1,3–2,6% und mit >74 Jahren auf 3,8–7,6%. Eine präventive Behandlung gibt es beim Glaukom bisher nicht, allerdings kann eine Erblindung oftmals vermieden werden, wenn die Erkrankung in einem frühen Stadium diagnostiziert und dann therapiert wird. Albrecht von Graefe war der erste deutsche Arzt, der – nach Erfindung des Augenspiegels durch Hermann von Helmholtz – glaukomtypische Veränderungen an der Papille und der Netzhaut beschrieb. Er entwickelte 1862 auch das erste Tonometer zur Augeninnendruckmessung. Der individuell zu hohe Augeninnendruck zählt auch heute noch zum wichtigsten Risikofaktor der Glaukomerkrankung. Jedoch weisen ca. 30–50% aller Glaukompatienten einen Augeninnendruck innerhalb des statistischen Normbereichs auf. Solche Patienten werden daher durch Tonometrie alleine nicht erkannt. Da das Glaukom eine kontinuierlich voranschreitende Erkrankung ist und der Augeninnendruck als alleinige diagnostische Maßnahme also nicht ausreicht, sind weitere diagnostische Verfahren zur Früherkennung und Verlaufskontrolle der Erkrankung notwendig: …
Metadaten
Titel
Neue Möglichkeiten in der Glaukomdiagnostik
verfasst von
PD Dr. E.M. Hoffmann
Publikationsdatum
01.08.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 8/2009
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-009-1970-9

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