Erschienen in:
02.09.2017 | Akute myeloische Leukämie | kurz notiert
Neue Strategie zur Behandlung maligner hämatologischer Erkrankungen
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 5/2017
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Auszug
Zur Behandlung maligner hämatologischer Erkrankungen wurde ein zweistufiger Ansatz entwickelt, bei dem Tumorzellen zum einen direkt angegriffen, zum anderen aus dem Knochenmark ins Blut gelenkt werden. Die Ergebnisse präklinischer Studien lassen hoffen, dass diese Strategie eine Option für die Behandlung mehrerer Krebsarten werden könnte, z. B. bei Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), multiplem Myelom (MM) und akuter myeloischer Leukämie (AML). Ein US-Team befasste sich mit dem Mechanismus, der die Bewegung von Zellen in das Knochenmark steuert: dem Chemokinrezeptor CXCR4 und seinem Liganden CXCL12. Sie entwickelten den IgG1-Antikörper PF-06747143, der an CXCR4 bindet und den CXCL12-vermittelten Signalweg sowie die Zellmigration inhibiert. In In-vivo-Studien lockte der Antikörper die Krebszellen aus dem Knochenmark ins periphere Blut, wo sie durch andere Therapien angegriffen werden können. Außerdem induzierte er den Zelltod der Tumorzellen. Die Forscher untersuchten die Wirksamkeit des Antikörpers allein und in Kombination mit einer Standardchemotherapie bei Mäusen mit NHL, MM und AML. Dabei zeigte sich, dass damit mehr Zellen eliminiert werden können als mit der bisherigen Standardtherapie. Bei AML-Mäusen konnte z. B. eine Reduktion der Tumorzellen um bis zu 99,7 % beobachtet werden [Liu SH et al. Blood Adv. 2017;1(15):1088-100]. …