Erschienen in:
04.01.2021 | Endoprothetik | Leitthema
Neue Technologien (Robotik, „custom made“) in der unikondylären Knieendoprothetik – Contra
verfasst von:
Prof. Dr. Christian Merle, M.Sc., Prof. Dr. Peter R. Aldinger
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Datenlage für konventionell implantierte unikondyläre Knieprothesen zeigt anhand zahlreicher Langzeitergebnisse, dass sowohl der mediale als auch der laterale unikondyläre Kniegelenksersatz bei korrekter Indikationsstellung und gut ausgebildeten Operateuren als eine zuverlässige und erfolgreiche Behandlungsmethode der isolierten anteromedialen oder lateralen Gonarthrose gelten kann. Der Zusammenhang zwischen Operationsvolumen und Implantatstandzeit ist aus aktuellen Einzelstudien und Registerdaten eindeutig belegt. Der Einsatz neuer Technologien ermöglicht unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage potenziell eine Verbesserung der Genauigkeit der Implantatposition mit weniger Ausreißern, wobei evidenzbasierte Zielzonen für die jeweiligen Implantate nicht hinreichend etabliert sind.
Individuelle Endoprothetik
Für patientenindividuelle Instrumente und „Custom-made“-Implantate ist die aktuelle Datenlage unzureichend, sodass deren routinemäßiger Einsatz nicht zu rechtfertigen ist.
Robotik
Roboterassistierte Verfahren müssen als durchaus vielversprechender Ansatz für die Zukunft interpretiert werden. Bisher existiert jedoch ebenfalls keine ausreichende Datenlage, dass robotergestützte Operationstechniken die Implantatstandzeit verbessern oder zu einem besseren funktionellen Ergebnis aus Sicht des Patienten führen.