Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Neues aus Diagnostik und Therapie der spinalen Erkrankungen
verfasst von:
R. Rupp, A. Blesch, L. Schad, B. Draganski, Prof. Dr. N. Weidner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nichttraumatisch und traumatisch bedingte Rückenmarkerkrankungen haben gemeinsam, dass eine relativ umschriebene strukturelle Schädigung zu schwerwiegenden sensomotorischen und autonomen Funktionsstörungen führen kann. Neben der Behandlung der schädigenden Ursache ist es das Ziel therapeutischer Bemühungen, gestörte Funktionen wiederherzustellen.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit vermittelt einen Überblick über innovative diagnostische (bildgebende Verfahren) und therapeutische Ansätze (Neurorehabilitation, Neuroregeneration) mit dem Ziel der funktionellen Wiederherstellung bei traumatischen und nichttraumatischen Rückenmarkerkrankungen.
Material und Methoden
Es erfolgten die Sichtung und Auswertung der aktuellen Literatur zum Thema bildgebender Diagnostik und Regeneration bzw. Rehabilitation bei spinalen Erkrankungen.
Ergebnisse
Innovative magnetresonanztomographiegestützte Verfahren (z. B. diffusionsgewichtetes MRT, funktionelles MRT) ermöglichen es, strukturelle Reorganisation und spezifische neurale Aktivität im Rückenmark darzustellen. Gerätegestützte rehabilitative Therapien können gezielt die Erholung sensomotorischer Funktionen unterstützen. Entsprechende Maßnahmen können über den stationären Aufenthalt in der häuslichen Umgebung fortgesetzt werden. Insbesondere definierte stammzellbasierte Ansätze ermöglichen präklinisch die umfassende und robuste Regeneration des verletzten Rückenmarks.
Schlussfolgerung
Neben klinisch-neurologischen und funktionellem Scores zeigen MRT-gestützte Verfahren ein zunehmendes Potenzial auf, als „Biomarker“ für rehabilitative und regenerative Therapien zu dienen. Funktionsorientierte gerätegestützte Verfahren stellen, für sich genommen und in Kombination mit stammzellbasierten Therapien, vielversprechende Ansätze dar, mittelfristig über die derzeitigen ausschließlich rehabilitativ geprägten Behandlungsansätze hinaus substanzielle funktionelle Verbesserungen zu ermöglichen.