Neues Hakenplattensystem für Olekranonfrakturen und -osteotomien

Die Osteosynthese von Olekranonfrakturen und -osteotomien wird häufig aufgrund der hohen Komplikationsrate diskutiert. In einer eigenen biomechanischen Studie konnte eine signifikant höhere Stabilität der Hakenplattenosteosynthese im Vergleich zur Zuggurtung festgestellt werden.

Ziel war es zu evaluieren, ob die biomechanische Überlegenheit sich auch in einem guten klinischen Outcome und niedriger Komplikationsrate widerspiegelt.

Eingeschlossen wurden Patienten, die von 05/2009 bis 12/2013 bei Olekranonfrakturen und -osteotomien mittels Hakenplatte (Fa. Synthes) versorgt wurden. Erhoben wurde neben einer Komplikationserfassung der „Liverpool Elbow Score“ (LES) und der „Mayo Elbow Performance Score“ (MEPS).

Untersucht wurden 39 Patienten, darunter 11 Chevron-Osteotomien und 28 Frakturen. Das Patientenalter lag zum Verletzungszeitpunkt bei durchschnittlich 52,8 (17–87) Jahren, hierunter 24 Frauen und 15 Männer. An Komplikationen wurden zwei sekundäre Dislokationen festgestellt. Bei 3 Patienten kam es zur revisionspflichtigen Wunddehiszenz bzw. zum Infekt (8 %). Bei 2 dieser Patienten musste auf eine Zuggurtungsosteosynthese konvertiert werden, bei einem Patienten erfolgte die frühzeitige Plattenentfernung bei bereits konsolidierter Fraktur. Bei insgesamt 11 Patienten erfolgte eine frühzeitige Materialentfernung (ME) aufgrund des störenden Materials (28,2 %). Die nachuntersuchten Patienten hatten im Mittel einen LES von 8,5 (6,5–9,6) und einen MEPS von 89,6 (65–100).

Die Versorgung von Olekranonosteotomien und -frakturen mittels Hakenplatte zeigt gute klinische Ergebnisse hinsichtlich Funktion und Knochenheilung. Jedoch muss eine relativ hohe Rate an Weichteilirritationen in Kauf genommen werden.