Erschienen in:
01.05.2011 | Leitthema
Neues in der Impfstoffentwicklung gegen Tuberkulose
Immunologische Grundlagen, Impfstrategien, klinische Testungen
verfasst von:
Dr. med. Dr. PH T. Ulrichs
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die Tuberkulose stellt immer noch eine Bedrohung der menschlichen Gesundheit mit globalen Dimensionen dar. Ob der infizierte Wirtsorganismus geschützt ist oder erkrankt, hängt von einer komplizierten Interaktion zwischen Erreger und Immunsystem ab. Auf zellulärer Ebene stellen die Makrophagen wichtige Effektorzellen dar, dienen dem Erreger aber auch als langfristiger Aufenthaltsort. Auf histologischer Ebene stellt das Granulom die zentrale Struktur dar, die als funktionierende Einheit die Tuberkulose entweder dauerhaft kontrolliert oder im Falle einer Verkäsung den Nährboden für eine rasche Vermehrung und Ausbreitung des Erregers bildet. Da während einer latenten Infektion, aber auch während einer aktiven Tuberkuloseerkrankung eine wohl abgestimmte Immunantwort erfolgen muss, wird das Immunsystem in beiden Fällen vor besondere Herausforderungen gestellt. Das Verständnis dieser Prozesse ist der Schlüssel für die erfolgreiche Entwicklung eines geeigneten Impfstoffes gegen Tuberkulose. Im Folgenden wird die aktuelle Sichtweise auf die Immunabwehr bei der Tuberkulose vorgestellt, aus der sich verschiedene Strategien und Ansatzpunkte zur Impfstoffentwicklung ergeben. Die Entwicklung neuer Impfstoffkandidaten hat in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht.