Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Neues zu Harnwegsinfektionen bei Kindern
verfasst von:
PD Dr. R. Beetz, E. Kuwertz-Bröking
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Verbesserte diagnostische Verfahren und die Verfügbarkeit neuer Medikamente haben zu einer Optimierung der Behandlung von Harnwegsinfektionen (HWI) geführt. Aktuell diskutierte Fragen betreffen u. a. Therapiestrategien bei Pyelonephritis im Säuglings- und Kleinkindalter, den Umgang mit der Resistenzentwicklung uropathogener Bakterien, konkurrierende Konzepte der bildgebenden Diagnostik und die Effizienz der antibakteriellen Rezidivprophylaxe. Die kalkulierte antibakterielle Therapie muss sich zunehmend an der jeweils regionalen Resistenzsituation uropathogener Bakterien orientieren. Jenseits des frühen Säuglingsalters ist die orale Applikation geeigneter Antibiotika bei unkomplizierten Pyelonephritiden angemessen. In aktuellen Leitlinien gehört die Sonographie im Säuglings- und Kleinkindalter zur Basisdiagnostik bei fieberhaften HWI. Die Refluxdiagnostik bleibt dagegen denjenigen Kindern vorbehalten, bei denen angesichts klinischer Kriterien oder dem Vorliegen wegweisender sonographischer Auffälligkeiten ein behandungsbedürftiger vesikorenaler Reflux wahrscheinlich ist. Aktuelle Studien belegen die Effizienz einer antibakteriellen Rezidivprophylaxe bei gefährdeten Patienten. Bei Mädchen mit rezidivierenden Zystitiden gewinnen die pathogenetische Rolle von Blasen- und Darmfunktionsstörungen und der Einsatz der Urotherapie praktische Relevanz.