Erschienen in:
01.05.2013 | Pädiatrische Nephrologie
Neues zur Anämiekorrektur durch erythropoesestimulierende Faktoren (ESF) bei Kindern unter chronischer Peritonealdialyse
verfasst von:
Prof. Dr. D.E. Müller-Wiefel, F. Schaefer, für das Register des International Pediatric Peritoneal Dialysis Network (IPPN)
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Während die Zielbereiche der Anämiekorrektur kürzlich auf dem Boden von Interventionsstudien bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung neu formuliert wurden, gibt es wenig Information bezüglich Effektivität, Einflussparametern und Ergebnissen zur Anämiebehandlung bei Kindern mit chronischer Niereninsuffizienz. Wir berichten über die praktische Durchführung, Einflussgrößen und Ergebnisse pädiatrischer Anämiebehandlung bei 1394 Peritonealdialyse (PD)-Patienten, die vom Internationalen Pädiatrischen PD-Netzwerk (IPPN) in 30 Ländern prospektiv verfolgt und aktuell publiziert wurden. Die wesentlichen Ergebnisse werden in komprimierter Weise dargestellt: Ein Hämoglobin (Hb)-Wert unter dem Zielbereich (<10/9,5 g/dl bei Kindern älter/jünger als 2 Jahre) wurde bei 25% der Patienten nachgewiesen mit signifikanten regionalen Unterschieden (höchste Hb-Werte in Nordamerika und Europa, niedrigste in Asien und der Türkei). Sie waren assoziiert mit niedriger Restdiurese, niedrigem Albumin, hohem PTH und hohem Serumferritin sowie dem Gebrauch von bioinkompatiblen PD-Lösungen. 92% der Patienten erhielten erythropoesestimulierende Faktoren (ESF), wobei sich keine Wirkunterschiede zwischen den einzelnen ESF zeigten. Die ESF-Sensitivität korrelierte positiv mit der Restdiurese und dem Serumalbumin und invers mit dem Serum-PTH und dem Ferritin. Die Prävalenz von Hypertonie und linksventrikulärer Hypertrophie nahm mit dem Ausmaß der Anämie zu. Insgesamt hing die ESF-Resistenz zusammen mit Markern für Inflammation, Flüssigkeitsretention, Malnutrition und Hyperparathyreoidismus. Das Patientenüberleben korrelierte positiv mit dem erzielten Hb, jedoch invers mit der ESF-Dosis. Sowohl mittlere Hb-Werte unter 11 g/dl als auch ESF-Dosen über 6000 IE/m2/Woche erwiesen sich als unabhängige Prediktoren für das Risiko, an der Dialyse zu versterben.