Erschienen in:
18.02.2016 | Anteriore Rektumresektion | Leitthema
Rektale neuroendokrine Tumoren: chirurgische Therapie
verfasst von:
O. Radulova-Mauersberger, S. Stelzner, Prof. Dr. H. Witzigmannn
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Die rektalen neuroendokrinen Tumoren (NET) zeigen eine steigende Inzidenz in den letzten Jahren. Die meisten Tumoren sind asymptomatisch und werden im Rahmen von Vorsorgekoloskopien diagnostiziert. Da weniger als 1 % der Tumoren Serotonin produzieren, werden sie fast nie durch ein Karzinoidsyndrom entdeckt. In den Leitlinien der europäischen (ENETS) und nordamerikanischen Fachgesellschaften (NANETS) finden sich für die Kliniker, die diese Tumoren selbst in Zentren nur selten sehen, nützliche Diagnose- und Behandlungsalgorithmen. Grundlage für die Therapie sind die Tumorgröße und histopathologische Risikofaktoren für eine (Lymphknoten-)Metastasierung. Bei den < 1 cm, gut differenzierten rektalen NET wird die lokale Exzision endoskopisch oder chirurgisch empfohlen. Die Neoplasien mit einer Größe von 1–2 cm stellen eine prognostische und therapeutische Grauzone dar. Ab einer Größe von 1,5 cm muss eine onkologisch radikale Resektion als anteriore Rektumresektion oder abdominoperineale Exstirpation mit TME (totale mesorektale Exzision) erfolgen. Resektable Leber- und Lungenmetastasen gut differenzierter NET sollen in kurativer Intention chirurgisch angegangen werden.