Erschienen in:
22.02.2019 | Hirnödem | Leitthema
Neurohistopathologie des Drogentodes
verfasst von:
Prof. Dr. A. Büttner
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Bei Drogenkonsumenten lässt sich ein breites Spektrum an Veränderungen im zentralen Nervensystem (ZNS) nachweisen. Die häufigsten Befunde resultieren aus ischämisch-hypoxischen Schädigungen und zerebrovaskulären Ereignissen. Systematische histologische, immunhistochemische und morphometrische Untersuchungen an polytoxikomanen Drogentoten konnten tiefgreifende morphologische Veränderungen nachweisen. Diese umfassen einen Nervenzellverlust, neurodegenerative Veränderungen, eine Abnahme der GFAP(„glial fibrillary acidic protein“)-positiven Astrozyten, eine ausgedehnte axonale Schädigung mit begleitender Mikrogliaaktivierung sowie reaktive und degenerative Veränderungen der zerebralen Mikrovaskulatur. Bei langfristigem Missbrauch von Amphetaminen, Methamphetamin und MDMA („Ecstasy“; 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) wurde eine Neurotoxizität mit einem erhöhten Risiko für das Entstehen eines Morbus Parkinson postuliert, das jedoch noch nicht eindeutig belegt wurde.