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Neurologie

Nachrichten

Von verschwundenen Influenzastämmen und Hightech-RSV-Impfungen

Fünf Impfungen im Fokus: Der Alltag der Corona-Impfung, nicht mehr auffindbare Influenza-Virusvarianten oder Übertragungswege des H5N1-Virus – in dieser Folge unserer Podcast-Reihe zur Inneren Medizin holt sich Prof. Markus Lerch, München, infektiologische Expertise vom ehemaligem STIKO Vorstand Prof. Klaus Überla. Sie sprechen über aktuelle Impfempfehlungen und neue Entwicklungen.

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin

Infektionen in der Schwangerschaft: Zytomegalie und Toxoplasmose im Fokus

Infektionen wie Zytomegalie und Toxoplasmose stellen in der Schwangerschaft ein erhebliches Risiko für das ungeborene Kind dar. Neueste Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose, Prävention und Therapie. 

Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Salmonellen, EHEC, Hepatitis E – die Liste der möglichen Pathogene in rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch ist recht lang. Balamuthia mandrillaris haben aber wohl die wenigsten auf dem Radar: Die Amöbe kann eine schwere Enzephalitis auslösen, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.

Hörverlust begünstigt Morbus Parkinson

Nicht nur das Alzheimerrisiko ist bei Schwerhörigen erhöht, sondern auch das für Morbus Parkinson. Die gute Nachricht: Wer Hörhilfen nutzt, erkrankt seltener an solchen neurodegenerativen Leiden.

Frühe Antikoagulation nach ischämischem Schlaganfall ist sicher

Bei Menschen mit Vorhofflimmern und akutem ischämischem Insult innerhalb von vier Tagen mit der oralen Antikoagulation zu beginnen, ist ebenso sicher wie ein Therapiestart nach Tag sieben, offenbar auch bei mittelschweren bis schweren Schlaganfällen.

Zweifel an der Therapie beeinträchtigen die Adhärenz

Wie gut eine Schlaganfall-Sekundärprävention befolgt wird, hängt auch davon ab, wie überzeugt die Patientinnen und Patienten von der Therapie sind. Die mit der Zeit nachlassende Adhärenz lässt sich damit (allein) jedoch nicht erklären.

Empfehlungen zu Post-COVID-Kopfschmerzen

Post-COVID-Kopfschmerzen gehen vor allem dann mit erhöhten inflammatorischen Markern einher, wenn sie nach der Infektion neu aufgetreten sind oder sich verschlimmert haben. Das scheint für einen anti-inflammatorischen Therapieansatz in der subakuten Phase, Wochen nach der Infektion, zu sprechen.

Neuropathie – warum Altern oft so schmerzhaft ist

Biologische Alterungsprozesse scheinen auf unterschiedlichen Ebenen neuropathische Schmerzen zu begünstigen. Inflammation, oxydativer Stress, genetische und epigenetische Faktoren sowie Konnektivitätsverluste in der Schmerzmatrix spielen dabei vermutlich eine Rolle. Gehen umgekehrt Schmerzen mit schnellerem Altern einher?

Ist der Höhenkopfschmerz eine Migränevariante?

Die Symptome eines Höhenkopfschmerzes sind denen einer Migräneattacke oft sehr ähnlich. Ergebnisse von Experimenten in der Höhenkammer legen eine gemeinsame pathophysiologische Endstrecke beider Kopfschmerzerkrankungen nahe.

Schwangere mit idiopathischer intrakranieller Hypertension richtig betreuen

Die idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH) betrifft meist junge Frauen. Eine dänische Studie evaluierte nun den Verlauf der Erkrankung bei Schwangeren. Auf dem Schmerzkongress betonte eine Expertin die hohe Bedeutung der Gewichtskontrolle bei betroffenen Frauen.

Schlaganfall: Wende in der Lysetherapie?

Tenecteplase ist im klassischen Lysezeitfenster bei ischämischem Schlaganfall ähnlich gut wirksam und verträglich wie Alteplase. Das bestätigen die ATTEST-2-Studie sowie eine aktuelle Metaanalyse. Die Applikation ist aber einfacher. Experten sehen Tenecteplase daher als neuen Standard.

TNF-alpha-Blocker erhöhen Risiko für MS und verwandte Leiden

Eine Behandlung mit TNF-alpha-Blockern geht mit einem erhöhten Risiko für entzündliche ZNS-Erkrankungen einher. Dafür spricht eine aktuelle Analyse mit Angaben zu über einer Million Personen.

Nach jahrelangem zyklischem Erbrechen endlich die richtige Therapie

Von einem Patienten mit zyklischem Erbrechen berichtet ein neurologisches Team aus Houston. Nachdem verschiedene antiemetische Substanzen nicht geholfen hatten, kam man auf die Idee, es mit Migränemedikamenten zu probieren.

Bei primärem Offenwinkelglaukom ist auch die internistische Therapie entscheidend

Die Erkenntnis, dass das Glaukom eine neurodegenerative Erkrankung ist, ebnet den Weg für Therapieansätze jenseits der Augeninnendrucksenkung – angefangen bei der Blutdruck- und Blutzuckereinstellung.

Erhöhte Herzinfarkt- und Apoplexgefahr durch einige Antikonvulsiva

Ältere Menschen mit Epilepsie erkranken rund doppelt so häufig an kardiovaskulären Ereignissen wie solche ohne. Rund 30% des erhöhten Risikos lassen sich auf enzyminduzierende Antikonvulsiva zurückführen.

Verlust des Partners schränkt die Prognose ein

  • 21.10.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Der Verlust des Ehemanns oder der Ehefrau ist allgemein mit funktionellen Einbußen und einer erhöhten Mortalität verknüpft. Müsste das für ohnehin eingeschränkte ältere Personen nicht in besonderem Maße gelten? Eine US-Studie hat das untersucht.

Vorteil für liberale Transfusionsstrategie bei Hirnverletzungen

Erneut bestätigt eine Studie: Erhalten Personen mit traumatischen Hirnverletzungen, aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen oder intrazerebralen Blutungen bereits Transfusionen bei Hämoglobinwerten unter 9 statt 7 g/dl, verbessert dies die Prognose deutlich.

Morton-Neurom – besser Kortikoid oder Hyaluronsäure spritzen?

Ein Vergleich mit klarem Ausgang: Forschende aus São Paulo haben untersucht, ob Injektionen mit Kortikoiden oder mit Hyaluronsäure besser gegen die Beschwerden des Morton-Neuroms helfen. Dabei wurden sowohl analgetische als auch funktionelle Effekte betrachtet.

Beschleunigter kognitiver Abbau nach Schlaganfall

Unter einem Schlaganfall leidet das globale Denkvermögen nicht nur akut, sondern nimmt auch in den Jahren danach schneller ab. Dafür spricht zumindest eine Analyse von Daten aus dem COSMIC-Studienprogramm.

Lithium ist keine Option für die Therapie von Post-COVID

Evidenzbasierte Therapien für Patienten mit Long-COVID lassen nach wie vor auf sich warten. Vieles wird ausprobiert – nun also auch Lithium.

Kinder unter medizinischem Cannabis auf Nebenwirkungen überwachen

Zunehmend häufig werden Cannabinoide zu medizinischen Zwecken bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Dies ist auch kurzfristig mit einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen verbunden.

Schlaganfall-Risiko nach PFO-Verschluss weiter erhöht

Der Verschluss eines offenen Foramen ovale (PFO) nach einem Schlaganfall unbekannten Ursprungs scheint unter Alltagsbedingungen ähnlich effektiv wie in klinischen Studien. Im Vergleich zu nicht vorbelasteten Personen bleibt das Insultrisiko trotzdem deutlich erhöht.

Werden Jugendliche nach Hirnverletzungen öfter kriminell?

Ob leichte Hirnverletzungen im Kindesalter dazu führen, dass die Betroffenen in der Jugend zu kriminellem Verhalten neigen, haben dänische Forscher untersucht. Sie interessierten sich besonders für die ursächliche Verbindung.

Deprescribing von Antihypertensiva kann kognitiven Abbau aufhalten

Der Zusammenhang von Bluthochdruck mit geistigem Abbau und Demenz scheint sich im Lauf des Lebens zu verändern. Bei älteren Menschen mit Pflegebedarf ist die gezielte Reduktion von Blutdrucksenkern offenbar mit einem verlangsamten kognitiven Abbau assoziiert.

Myositiden – Fortschritte bei der Risikostratifizierung und Diagnostik

Bei der Myositis hat sich viel getan, was für den klinischen Alltag relevant ist – so Prof. Dr. Britta Maurer, Universitätsspital Bern, beim Deutschen Rheumatologiekongress 2024. Morbidität und Mortalität könnten zurückgehen.

Freie DNA verursacht Schwächung des Immunsystems nach Schlaganfall

Schlaganfälle führen häufig zu Todesfällen durch Infektionen in Folge einer allgemeinen Immunschwäche nach der Hirnschädigung. Der Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Immunschwäche war bisher unklar.

Fallstricke bei der Borrelien-Diagnostik

In der Diagnostik der Borreliose wird ein Vorgehen empfohlen, das sich an der klinischen Manifestation orientiert. Laboruntersuchungen sollten nur bei einem klinischen Verdacht zur Bestätigung veranlasst werden. Dabei gilt es, eine Reihe Fallstricke zu beachten.

Kauda-Syndrom: Diese Symptome erhöhen den Verdacht

In einer Studie aus Großbritannien waren vor allem zwei klinische Symptome bei Notfallpatienten prädiktiv für die Diagnose „Cauda-equina-Syndrom“ im MRT: bilaterale Beinschmerzen und beidseits fehlende Knöchelreflexe.

Antiepileptika bei symptomatischen Anfällen wenig nützlich

Patienten mit akuten symptomatischen Krampfanfällen werden häufig mit Antiepileptika behandelt. Warum das so ist und welchen Nutzen es nach sich zieht, haben US-Neurologen untersucht.

MS-Prävention: Walnüsse statt Fischöl

Fischöl senkt weder das MS-Risiko noch die MS-Aktivität. Fisch schon. Walnüsse mit ihrem hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure könnten ebenfalls protektiv wirken. Darauf deuten mittlerweile einige Studien.

Kein Nutzen von Statinen bei sekundär-progredienter MS

Statine können die Behinderungsprogression bei Personen mit sekundär-progredienter Multipler Sklerose doch nicht bremsen. In einer Phase-3-Studie war die Progressionsrate unter Simvastatin tendenziell sogar etwas höher als unter Placebo.

Junge Frauen mit Multipler Sklerose erhalten seltener hochwirksame Arzneien

20% – so hoch ist der Gender-Gap bei hochwirksamen MS-Mitteln. Ein wesentlicher Grund dafür scheinen noch immer Bedenken zu sein, junge Frauen könnten während der Therapie mit solchen Mitteln schwanger werden.

FSME und Borreliose – rationales Vorgehen nach Zeckenstich

Zecken können in unseren Breitengraden Lyme-Borreliose oder in seltenen Fällen auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im Gepäck haben. Personen, die sich in der Praxis vorstellen, fürchten sich häufig vor diesen Infektionserkrankungen. Prof. Michael Freitag, Oldenburg, verdeutlicht in dieser Folge, wie unnötige Diagnostik und Therapien vermieden und die Betroffenen sensibel beraten werden können.

Zeitschrift für Allgemeinmedizin, DEGAM

Demenzrisiko Alkohol: Auch geringe Mengen können den Kopf kosten

  • 24.09.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Einige Beobachtungsstudien legen nahe, dass mäßiger Alkoholkonsum mit einem kleineren Demenzrisiko einhergeht. Eine aktuelle Untersuchung spricht dafür, dass das ein Trugschluss ist. Vielmehr war Alkoholkonsum linear positiv mit dem Demenzrisiko assoziiert.

BTK-Hemmer bremst stille MS-Progression

Erfolg in drei großen Phase-3-Studien: Mit dem BTK-Hemmer Tolebrutinib gelingt es, die schubunabhängige MS-Progression deutlich einzudämmen – und zwar sowohl bei der schubförmigen als auch der sekundär-progredienten MS. Das belegen erste Daten großer Phase-3-Studien.

Frühe intensive MS-Therapie lohnt sich auch für Kinder

Hit hard and early – das gilt auch für die MS im Kindesalter. Einer Registeranalyse zufolge kommt es wesentlich seltener zu einer Behinderungsprogression, wenn Kinder und Jugendliche mit MS bereits im Alter von 12 bis 17 statt zwischen 20 und 22 Jahren Antikörpertherapien erhalten.

Parodontitis als Warnsignal für systemische Inflammation und Mikroangiopathie?

Eine dänische Forschungsgruppe fand bei Menschen mit Diabetes Typ 2 starke Korrelationen zwischen mikrovaskulären Komplikationen und Parodontitis. Dyslipidämie scheint dabei ein entscheidender Treiber zu sein.

Jeder siebte nahe Verwandte von MS-Kranken hat auffälliges MRT

Asymptomatische MS-typische MRT-Läsionen treten bei erstgradigen Verwandten von MS-Kranken häufiger auf als gedacht: In einem Forschungsprojekt waren 15% davon betroffen. Eine genaue Analyse solcher Personen könnte helfen, Menschen mit hohem MS-Risiko früh zu erkennen.

Neue RIS-Kriterien bewähren sich in der Praxis

Mit den 2023 revidierten Kriterien für ein radiologisch isoliertes Syndrom (RIS) lassen sich Personen besser erkennen, die keine MS entwickeln: Wer trotz MS-typischer Läsionen die Kriterien nicht erfüllt, bleibt meist von einer klinischen MS verschont, zeigen auch Daten aus Deutschland.

Kognitive Defizite bei Kindern mit MS – fast schon Vergangenheit

Von einer früheren und wirksameren MS-Behandlung profitieren auch Kinder: Gravierende kognitive Probleme, wie sie früher häufig bei schweren Verläufen auftraten, sind heute die Ausnahme. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.

MS-Diagnose wird einfacher und flexibler

Viele Wege führen nun zum Ziel: Eine MS-Diagnose klar zu bestätigen oder auszuschließen. In der Praxis sind dadurch mitunter weniger Untersuchungen nötig, gleichzeitig erhöhen neue Biomarker die Genauigkeit der Diagnose.

RIS – behandeln oder nicht?

Ein radiologisch isoliertes Syndrom (RIS) markiert bei vielen, aber eben nicht allen Betroffenen ein MS-Prodrom. Gesucht sind daher Marker, um jene zu identifizieren, die tatsächlich von einer frühen MS-Therapie profitieren. Die MRT liefert entscheidende Hinweise.

Checkpointhemmer – neurotoxische Effekte klar erkennen

Entwickeln Menschen unter einer Krebstherapie mit Checkpointhemmern neurologische Beschwerden, kann das an der Immuntherapie liegen. Für die Therapie und Prognose ist eine klare Abgrenzung von anderen Ursachen essenziell.

Neue MS-Diagnosekriterien vorgestellt

Ein radiologisch isoliertes Syndrom kann schon eine MS sein, und auch eine Optikusläsion spricht für die räumliche Dissemination. Kappa-Leichtketten können oligoklonale Banden ersetzen, zentrales Venenzeichen und paramagnetische Randläsionen ergänzen die Diagnostik.

„Ehrliches“ Placebo lindert Rückenschmerzen

Eine explizit als Placebotherapie angekündigte subkutane Kochsalzspritze in die schmerzende Region kann Rückenschmerzen mittelfristig offenbar signifikant lindern.

Ig-Nobelpreis 2024: Von analer Atmung und hemisphärischen Haarwirbeln

Der Ig-Nobelpreis feiert Forschung, die erst zum Lachen und dann zum Nachdenken einlädt. Arbeiten mit Medizinbezug konnten in diesem Jahr vier der zehn Preise abräumen. Dabei war von unauffindbaren Hundertjährigen bis zur enteralen Beatmung einiges geboten, was dem Leitgedanken des Preises gerecht wird.

Neuer Ansatz zur Migräneprophylaxe besteht Phase-2-Prüfung

Für Migränekranke könnte es bald einen neuen Therapieansatz geben: Ein Antikörper gegen den Vasodilatator PACAP reduzierte in einer Phase-2-Studie die Zahl der Migränetage. Die Arznei dürfte auch für Erkrankte relevant sein, die auf bisherige Optionen schlecht ansprechen.

Jährlich 13.400 MS-Neuerkrankungen in Deutschland

In Deutschland erkranken jährlich rund 13.400 Menschen neu an einer MS. Die Inzidenz ist dabei seit 2015 recht konstant, ebenso das Verhältnis von Frauen zu Männern.

Ist Endometriose ein kardiovaskulärer Risikofaktor?

Frauen, die an Endometriose leiden oder gelitten haben, tragen offenbar ein erhöhtes Langzeitrisiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Eine Analyse dänischer Registerdaten legt einen möglichen Zusammenhang nahe.

Eskalieren der MS-Therapie ab zwei neuen T2-Läsionen lohnt sich

MS-Kranke unter niedrig bis moderat wirksamen Therapien profitieren offenbar von einer Therapieeskalation, sobald zwei bis drei neue T2-Läsionen in der Kontroll-MRT auftreten. Das Risiko für weitere Schübe und eine Behinderungsprogression wird dann erheblich gesenkt.

Erste Hinweise: Aminosäure bremst frühen M. Parkinson

Überraschendes Ergebnis bei zwei Personen mit REM-Schlafverhaltensstörungen (RBD): Eine Therapie mit Acetyl-DL-Leucin konnte die Parkinson-typische Neurodegeneration weitgehend stoppen. Zum Teil normalisierten sich Biomarker wie DAT-SPECT wieder, auch die RBD verschwand.

Leichte Kopfverletzung kann Älteren schwer schaden

Bei Seniorinnen und Senioren können auch vermeintlich leichte Kopftraumata fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Japanische Forschende haben Faktoren identifiziert, die darauf hinweisen können.

Lipidsenkung nach Herzinfarkt: Je aggressiver, desto besser

Je früher nach einem Herzinfarkt niedrige Lipidwerte erreicht wurden, desto besser waren nach einem Jahr die klinischen Ergebnisse, zeigen Daten einer schwedischen Studie. Die Autoren halten die derzeitigen Therapieempfehlungen für revisionsbedürftig.

Neuro-Post-Covid persistiert oft länger als ein Jahr

Entwickeln Covidkranke autonome und immunologische Veränderungen, können diese lange anhalten: In einer Studie mit gründlich untersuchten Neuro-Post-Covid-Kranken waren über 70% der Abweichungen auch noch ein Jahr später nachweisbar.

Herzinfarkt beim Ehemann – erhöhtes Demenzrisiko bei der Partnerin

  • 30.08.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Erleidet der Ehemann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, ist das Demenzrisiko bei der Ehefrau um etwa ein Drittel erhöht. Darauf deutet eine Analyse von Versicherungsdaten aus Japan.

Kreuzweh durch Fehlhaltung – Fakt oder Mythos?

Haltungsfehler gelten gemeinhin als Risikofaktoren für Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Ein signifikanter Zusammenhang war in einer systematischen Übersicht aber nur hinsichtlich eines bestimmten lumbopelvinen Parameters zu erkennen.

Neue Sicherheitshinweise für intravitreale VEGF-Hemmer

Die intravitreale Injektion von Anti-VEGF-Therapien geht möglicherweise mit einer erhöhten Inzidenz von kardio- und zerebrovaskulären Ereignissen her: Eine Analyse der WHO-Datenbank VigiBase hat entsprechende Sicherheitssignale aufgedeckt.

Neuroprothese lässt ALS-Kranken wieder sprechen

Vier Elektrodenarrays im Gyrus precentralis bewirken bei einem ALS-Patienten mit schwerer Dysarthrie ein kleines Wunder: Er kann sich nun wieder recht gut unterhalten.

Melatonin – nächtlicher Schutz vor Alzheimer?

Alzheimer und Schlaf hängen eng zusammen. Melatonin kann den gestörten zirkadianen Rhythmus von Alzheimerkranken verbessern, gleichzeitig auch den Schlaf und die kognitive Leistung. Zudem gibt es Hinweise, dass das Schlafhormon bei der Alzheimerprävention hilft.

Welches Organ ist verantwortlich für diesen Muskelschwund?

Ein Junge wird mit einer seit Jahren bestehenden proximalen Muskelschwäche, Muskelatrophie und Gewichtsverlust vorgestellt. Es steht eine progressive neurologische oder neuromuskuläre Erkrankung im Raum. In diesem Fall liegt die Ursache jedoch in einem anderen Organ.

Schlechte Nachrichten überbringen wie George Clooney

Von TV-Ärztinnen und -Ärzten lässt sich lernen, wie man infauste Diagnosen und Todesnachrichten (nicht) überbringt. Das will zumindest eine kleine Analyse von US-Serien herausgefunden haben.

Dekompression genügt bei verschleißbedingtem Wirbelgleiten

Für Personen mit Spinalstenose und ausgeprägter degenerativer Spondylolisthese ist eine Dekompression in der Regel ausreichend: Nach fünf Jahren sind die funktionellen Einschränkungen ähnlich ausgeprägt wie unter einer Dekompression plus instrumenteller Wirbelfusion.

Alzheimer-Bluttests reif für die Praxis

In einer Praxisstudie konnte ein Bluttest Morbus Alzheimer präziser erkennen als spezialisierte Ärzte, zwei weitere Studien deuten auf sehr frühe Biomarkerveränderungen im Plasma. Sicher nachweisen lässt sich Alzheimer im Blut aber erst bei kognitiven Einschränkungen.

Mit der Antikoagulation besser eine Woche warten!

Erleiden Personen mit mechanischen Herzklappen eine Hirnblutung, sollte die Antikoagulation nicht so schnell wieder starten: Das Risiko für eine Hämatomexpansion ist in der ersten Woche größer als das für thrombembolische Komplikationen.

Epilepsie lässt Schwangerschaftsrisiken steigen

Auch wenn die allermeisten Schwangerschaften bei Frauen mit Epilepsie unkompliziert verlaufen, sollte man die Risiken für Mutter und Kind nicht unterschätzen. Eine skandinavische Kohortenstudie macht deutlich, mit welchen spezifischen Erkrankungs- und Sterberaten zu rechnen ist.

Jede fünfte Demenzerkrankung durch Zosterimpfung vermeidbar

Vermutlich lassen sich ein Fünftel bis ein Viertel aller Demenzerkrankungen durch eine Zosterimpfung vermeiden. Neue Studien liefern robuste Hinweise auf eine kausalen Schutzwirkung der Impfung, und zeigen auch, wie das Virus Protein im Gehirn verklumpen lässt.

Warum die Gehirne von Hundertjährigen kaum altern

Hundertjährige sehen oft 20 Jahre jünger aus, als sie tatsächlich sind. Das gilt auch für ihre Gehirne. Wer weiß, weshalb, kann neurodegenerative Erkrankungen besser verstehen – und künftig besser behandeln. Die 100-plus-Studie liefert erste Hinweise.

Zeit für Neuroregeneration: weg mit den Taufibrillen!

Antisense-Therapien gegen Tau können die Neurodegeneration nicht nur stoppen, sondern auch die Tau-Last im Gehirn reduzieren. Einiges spricht dafür, dass sich die Kognition dann sogar wieder verbessert – etwa die Erfolge mit solchen Therapien bei ALS.

Sport bremst Neurodegeneration, aber kaum Alzheimerpathologie

Viel körperliche Aktivität beugt einer Demenz vor. Wie, ist noch unklar. Aktuellen Studien zufolge bremsen sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining primär die Neurodegeneration. Auf Alzheimer-Biomarker wie Amyloid und Tau hat Sport offenbar wenig Auswirkungen.

Familiäre Alzheimerdemenz: Prävention könnte klappen

Lange Zeit sah es so aus, als würden Amyloid-Antikörper eine familiäre Alzheimerdemenz nicht verhindern. Aus der DIAN-TU-Extensionsstudie ergeben sich nun doch Hinweise, dass eine lange Hochdosistherapie mit Gantenerumab den Krankheitsbeginn um bis zu 15 Jahre verzögern könnte.

Alzheimerprävention – dieses Mal richtig

Bislang sind sämtliche Studien gescheitert, die versucht haben, Alzheimer im präklinischen Stadium mit Anti-Amyloid-Therapien zu stoppen. Das könnte vor allem an der schlechten Amyloid-Clearance gelegen haben. Mit der neuen Antikörpergeneration soll es endlich klappen.

Protektive Tau-Mutationen und CRISPER-ApoE-Therapie

Die Natur kennt gute Mittel gegen Alzheimer: Dazu zählen wohl auch protektive Tau-Mutationen. Per CRISPER-Genediting lassen sich solche Veränderungen nachahmen. Im Tierversuch ist das mit einer ApoE-Transformation bereits gelungen.

Erste Hinweise auf Wirksamkeit von Antisense-Oligo gegen Tau

Das Antisense-Oligonukleotid BIIB080 kann möglicherweise die Alzheimerdemenz bremsen. Darauf deutet die Analyse einer Phase-1b-Studie. So wurde in den Gruppen mit durchgehend hoher Dosierung ein verzögerter kognitiver Abbau beobachtet.

Neue Alzheimertherapien: Turbo-Antikörper und Sekretase-Modulatoren

Ein neuer Antikörper baut Beta-Amyloid besonders rasch ab, und das fast ohne Hirnödeme. Gamma-Sekretase-Modulatoren lassen erst gar kein Beta-Amyloid entstehen, und ein Small Molecule verhindert die Bildung von Tau-Filamenten.

Polyneuropathie ist nicht gleich Polyneuropathie

Mittlerweile sind mehrere hundert Ursachen für Polyneuropathien bekannt. Deren Abklärung ist für das Management dieser Nervenerkrankungen entscheidend. Wann reicht die Basisdiagnostik, wann ist diagnostische Detektivarbeit gefragt? Eine neue Leitlinie hilft bei der Abklärung der Volkskrankheit weiter. Ein Gespräch mit dem Koordinator Prof. Dr. Dieter Heuß.

Gutes Gangtraining dank Gadgets?

Daten einer südkoreanischen Studie legen nahe, dass ein Exoskelettanzug, der bei Kindern mit zerebralen Bewegungsstörungen das Gehen adaptiv unterstützt, ein wirksameres Gangtraining bieten könnte als konventionelle Physiotherapie.

Demenzinzidenz auch bei Morbus Parkinson rückläufig

Die Demenzinzidenz unter Parkinsonkranken ist mit 4,5% pro Jahr geringer als erwartet, auch scheint sie in jüngster Zeit zu sinken. Das Demenzrisiko für Parkinsonkranke ist einer Metaanalyse zufolge aber dreifach höher als für Menschen ohne die Erkrankung.

Welche Transfusionsstrategie nach Schädel-Hirn-Trauma?

Der Vergleich von liberaler und restriktiver Erythrozytentransfusion bei intensivmedizinisch versorgten Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) hat in einer randomisierten Studie nicht das erhoffte Ergebnis gezeigt.

Parkinson-Prodromi per Smartphone-App erkennen?

Mithilfe einer Smartphone-App lassen sich möglicherweise stimmliche und sprachliche Veränderungen erfassen, die auf eine frühe Parkinsonerkrankung hindeuten könnten.

Erstes zugelassenes Medikament bei Friedreich-Ataxie

Omaveloxolon von Biogen ist die erste zugelassene medikamentöse Behandlung der Friedreich-Ataxie, zugelassen für Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahren). Es behebt die mitochondriale Dysfunktion, reduziert den oxidativen Stress und kann so das Fortschreiten der seltenen, neurodegenerativen Erbkrankheit verlangsamen.

Multimodale Intervention verbessert Demenzrisikoprofil

  • 18.07.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Eine Auswertung der Studie AgeWell.de legt nahe, dass sich auch bei älteren Personen mit hoher Demenzgefahr das Risikoprofil durch Lebensstiländerungen verbessern lässt. Die stärksten Auswirkungen haben dabei eine Ernährungsumstellung und eine gute Blutdruckkontrolle.

Muskeln trainieren gegen Nervenschäden durch Chemotherapie

Chemotherapien können die Nerven schädigen und damit die Lebensqualität von Betroffenen zusätzlich einschränken. Wer aber auf die richtige Art trainiert, kann das absolute Risiko für Neuropathien um bis zu 40% senken.

Herzrhythmusstörungen – neue Verfahren für langfristige Erfolge

Prof. Markus Lerch wirft gemeinsam mit dem Herzspezialisten Prof. Gerd Hasenfuß aus Göttingen einen Blick auf neue Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Hören Sie in dieser Folge, warum fast jedes Vorhofflimmern therapiert werden sollte, wieso die Ablationsbehandlung auch bei Herzinsuffizienz gute Effekte zeigt und vor und nach welchen Medikamenten Sie ein EKG schreiben sollten.

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin

Transformation im All: Wie Raumfahrt das Gehirn verändert

Schwerelosigkeit und kosmische Strahlung gehen nicht spurlos am Nervensystem vorbei. Wer ins Weltall fliegt, riskiert langfristige Veränderungen im Gehirn, zum Beispiel in der Flüssigkeitsverteilung.

Neues zu subjektiven kognitiven Einbußen und Demenzrisiko

  • 12.07.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Eine weitere Studie stützt den Zusammenhang von subjektiven kognitiven Einbußen und dem Risiko für eine Demenz. Für die Praxis problematisch bleibt der Indikator trotzdem.    

Taugen Risikoscores für Schlaganfall und Blutungen auch bei Krebskranken?

Britische Registerdaten sprechen dafür, dass sich die Blutungsrisikoprädiktion bei Personen mit Vorhofflimmern, die zugleich an Krebs leiden, nicht einfach aus Kohorten ohne Krebs übertragen lässt.

Langfristiger Nutzen des Ausstreichens der Nabelschnur

Im Vergleich zum frühen Abklemmen der Nabelschnur, bei dem weniger als 60 Sekunden abgewartet wird, schnitten Kinder im Alter von zwei Jahren, bei denen die Nabelschnur ausgestrichen wurde, gleich gut in der neurologischen Entwicklung ab. Jedoch waren die Neugeborenen allesamt mit einem niedrigen Apgar-Score auf die Welt gekommen.

Multiple Sklerose: Erhöhte Schubaktivität nach Impfung?

Ziehen Impfungen bei Multipler Sklerose (MS) in ähnlicher Weise wie Infektionen ein erhöhtes Schubrisiko nach sich? Die Effekte scheinen klein und auf einen kurzen Zeitraum begrenzt zu sein.

Cholestatische Hepatitis durch Syphilis

Ein Mann kommt mit Gelbsucht in die Notaufnahme. In der Klinik wird eine cholestatische Hepatitis festgestellt, die Ursache bleibt zunächst jedoch im Dunklen. Erst ein Sehschärfenverlust durch ein Retinaödem weist auf den Auslöser: Treponema pallidum.

Akut symptomatische Anfälle nach Ischämie: Was bestimmt die Prognose?

Epileptische Anfälle, die im Gefolge eines ischämischen Insults auftreten, können weitere unprovozierte Anfälle nach sich ziehen und gehen mit einer erhöhten Mortalität einher. Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab. 

Dekompressions-Op. genügt, Spondylodese ist unnötig

In der chirurgischen Therapie der Spinalkanalstenose hat die zusätzliche Wirbelfusion keine Vorteile gegenüber der alleinigen Dekompression. Das gilt selbst dann, wenn ein Wirbelgleiten vorliegt, wie eine schwedische Studie zeigt.

Restless-Legs-Syndrom: Peroneusstimulation als Therapie der Zukunft?

Die Möglichkeiten der Pharmakotherapie sind beim Restless-Legs-Syndrom begrenzt. Gefürchtet ist die Augmentation, insbesondere unter dopaminergen Wirkstoffen. Gehört die Zukunft deshalb der beidseitigen Stimulation der Peroneusnerven?

Idiopathische intrakranielle Hypertension: Drei Merkmale führen zur Diagnose

Wann haben Sie Ihren Augenspiegel das letzte Mal benutzt? Bei neu aufgetretenen Kopfschmerzen kann die Fundoskopie zum Screenen der idiopathischen intrakraniellen Hypertension sehr hilfreich sein. 

Mentaler Stress: Sind weibliche Herzen vulnerabler?

Herz und Hirn interagieren permanent, und neben vielen anderen Faktoren scheint auch das Geschlecht der betreffenden Person die Interaktionen mitzubestimmen – was sich vor allem bei stressassoziierten Herzerkrankungen zeigt. 

Nächtliche Hitze für Demenzkranke besonders gefährlich

  • 05.07.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Während einer Hitzewelle ist das Sterberisiko für Demenzkranke um rund die Hälfte erhöht. Besonders gefährlich sind einer landesweiten Untersuchung aus China zufolge schweißtreibende Temperaturen in der Nacht.

Migräne und Schlaganfallrisiko – ein Frauenproblem?

Von einer Migräne sind deutlich mehr Frauen betroffen als Männer. Wirkt sich diese Tatsache auf das Risiko für zerebrale Ischämien aus? Die Frage muss weiterhin mit einem klaren Jein beantwortet werden. 

Schlaganfallrezidive trotz Antikoagulation keine Seltenheit

Nicht wenige Vorhofflimmernpatienten, die einen ischämischen Schlaganfall erlitten haben und orale Antikoagulanzien (OAC) erhalten, erleiden einen weiteren Insult. Therapieabbrecher sind besonders gefährdet, die Mehrzahl der Rezidive scheint aber andere Ursachen zu haben.

Parkinsontremor: Dopaminresistente Komponente nicht übersehen

Bei der Parkinsonkrankheit ist es wichtig, schon frühzeitig die verschiedenen Tremortypen voneinander abzugrenzen – auch um dopaminresistente Anteile der Tremorsymptomatik nicht zu übersehen und adäquat behandeln zu können.

Schlaganfall: Auch die späte Lyse lohnt sich noch

Erhalten Personen mit großen zerebralen Gefäßverschlüssen nicht rechtzeitig eine Thrombektomie, sollten sie wenigstens eine Thrombolyse bekommen: Diese verbessert das funktionelle Ergebnis auch noch in einem Zeitfenster 4,5 bis 24 Stunden nach dem Insult.

Christchurch-Mutation schützt vor Alzheimer

Alzheimer ist zwar eine komplexe Erkrankung, aber manchmal genügt eine simple Mutation, um nicht daran zu erkranken: So verhindert die seltene ApoE-Christchurch-Variante einen vorzeitigen Beginn der Neurodegeneration. Das weist den Weg zu neuen Medikamenten.

Device-detektiertes Vorhofflimmern nach Schlaganfall: Antikoagulieren oder nicht?

Verhindert eine orale Antikoagulation bei Patienten mit per Schrittmacher- oder Defibrillator-System detektiertem Vorhofflimmern und vorausgegangenem Schlaganfall erneute Schlaganfälle? Eine neue Subanalyse der NOAH-AFNET-6-Studie liefert die Antwort. 

US-Studie: Diese 17 Medikamente haben hohes hepatotoxisches Potenzial

In einer Kohortenstudie aus den USA ergab sich für 17 Substanzen ein hohes hepatotoxisches Risiko. Die Ergebnisse weichen teilweise frappierend von der häufig als Referenz verwendeten LiverTox-Website ab.

Spazierengehen beugt Rückenschmerz-Rezidiven vor

Mehrmals die Woche Spazierengehen hilft offenbar bei wiederkehrenden Rückenschmerzen. In einer randomisierten Studie aus Australien war die Interventionsgruppe der Kontrollgruppe nach einem Jahr signifikant überlegen.

Bedenklich: Jede zweite Epilepsiekranke mit Pille bekommt Lamotrigin

Seit 2010 haben sich Lamotrigin und Levetiracetam immer mehr durchgesetzt – rund 80% der Epilepsiekranken in Schweden erhalten initial eines dieser Therapeutika. Dabei ist der Anteil von Lamotrigin unter Frauen mit Kontrazeptiva besonders hoch – trotz bekannter Interaktionen.

Staub im Kopf

Staub, Feinstaub und N02 fördern offenbar neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Darauf deuten eine Studie mit Überlebenden des World-Trade-Center-Angriffs sowie eine Untersuchung mit Daten zur Luftqualität aus Großbritannien.

Gadolinium-Dosis lässt sich ohne diagnostische Einbußen senken

Die magnetresonanztomografische Meningeomdiagnostik kommt auch mit Gadoliniumdosen aus, die knapp 40% unter der Standarddosis liegen. Noch weniger Kontrastmittel sollte es aber nicht sein, wie eine Studie zeigt.

Weniger aneurysmenbedingte Subarachnoidalblutungen unter fünf Arzneien

Lisinopril, Amlodipin, Simvastatin, Metformin und Tamsulosin – unter diesen fünf Medikamenten ist das Risiko für Subarachnoidalblutungen durch Aneurysmen deutlich reduziert. Sie könnten sich möglicherweise zur Prävention solcher Blutungen eignen.

Myasthenia gravis durch Krebsimmuntherapie

Sie sind sehr selten, können aber schwerwiegende Folgen haben: immunologische Nebenwirkungen unter Checkpointhemmern. Ein Behandlungsteam berichtet nun über einen Mann, der während einer Darmkrebsbehandlung eine Myasthenia gravis entwickelt.

Auch nach schwerem Schlaganfall lohnt sich frühe Antikoagulation

Personen mit Vorhofflimmern haben nach einem schweren ischämischen Schlaganfall keine Nachteile, wenn sie etwas früher als empfohlen eine orale Antikoagulation erhalten. Tendenziell kommt es dann sogar seltener zu vaskulären Ereignissen.

Alice-im-Wunderland-Syndrom gehäuft bei Migräne mit Aura

Eine verzerrte Wahrnehmung von Raum, Zeit oder Körper tritt vor allem bei Migräne mit Aura auf: 20% dieser Migränekranken haben solche Veränderungen schon einmal erlebt, meist während einer Migräne-Attacke. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Aura-Variante.

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

Der Einsatz von Antipsychotika gegen psychische und Verhaltenssymptome in Zusammenhang mit Demenzerkrankungen erfordert eine sorgfältige Nutzen-Risiken-Abwägung. Neuen Erkenntnissen zufolge sind auf der Risikoseite weitere schwerwiegende Ereignisse zu berücksichtigen.

Schlaganfall: frühzeitige Blutdrucksenkung im Krankenwagen ohne Nutzen

Der optimale Ansatz für die Blutdruckkontrolle bei Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall ist noch nicht gefunden. Ob sich eine frühzeitige Therapie der Hypertonie noch während des Transports in die Klinik lohnt, hat jetzt eine Studie aus China untersucht.

Nicht Creutzfeldt Jakob, sondern Abführtee-Vergiftung

Eine ältere Frau trinkt regelmäßig Sennesblättertee gegen ihre Verstopfung. Der scheint plötzlich gut zu wirken. Auf Durchfall und Erbrechen folgt allerdings eine Hyponatriämie. Nach deren Korrektur kommt es plötzlich zu progredienten Kognitions- und Verhaltensstörungen.

Schutz der Synapsen bei Alzheimer

Mit einem Neurotrophin-Rezeptor-Modulator lässt sich möglicherweise eine bestehende Alzheimerdemenz etwas abschwächen: Erste Phase-2-Daten deuten auf einen verbesserten Synapsenschutz.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Sozialer Aufstieg verringert Demenzgefahr

  • 24.05.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Ein hohes soziales Niveau ist mit die beste Versicherung gegen eine Demenz. Noch geringer ist das Demenzrisiko für Menschen, die sozial aufsteigen: Sie gewinnen fast zwei demenzfreie Lebensjahre. Umgekehrt steigt die Demenzgefahr beim sozialen Abstieg.

Hirnblutung unter DOAK und VKA ähnlich bedrohlich

Kommt es zu einer nichttraumatischen Hirnblutung, spielt es keine große Rolle, ob die Betroffenen zuvor direkt wirksame orale Antikoagulanzien oder Marcumar bekommen haben: Die Prognose ist ähnlich schlecht.

Was nützt die Kraniektomie bei schwerer tiefer Hirnblutung?

Eine Studie zum Nutzen der druckentlastenden Kraniektomie nach schwerer tiefer supratentorieller Hirnblutung deutet einen Nutzen der Operation an. Für überlebende Patienten ist das dennoch nur eine bedingt gute Nachricht.

Thrombektomie auch bei großen Infarkten von Vorteil

Auch ein sehr ausgedehnter ischämischer Schlaganfall scheint an sich kein Grund zu sein, von einer mechanischen Thrombektomie abzusehen. Dafür spricht die LASTE-Studie, an der Patienten und Patientinnen mit einem ASPECTS von maximal 5 beteiligt waren.

ADHS-Medikation erhöht das kardiovaskuläre Risiko

Erwachsene, die Medikamente gegen das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom einnehmen, laufen offenbar erhöhte Gefahr, an Herzschwäche zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Es scheint eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zu bestehen.

Schwindelursache: Massagepistole lässt Otolithen tanzen

Wenn jüngere Menschen über ständig rezidivierenden Lagerungsschwindel klagen, könnte eine Massagepistole der Auslöser sein. In JAMA Otolaryngology warnt ein Team vor der Anwendung hochpotenter Geräte im Bereich des Nackens.

Schützt Olivenöl vor dem Tod durch Demenz?

Konsumieren Menschen täglich 7 Gramm Olivenöl, ist ihr Risiko, an einer Demenz zu sterben, um mehr als ein Viertel reduziert – und dies weitgehend unabhängig von ihrer sonstigen Ernährung. Dafür sprechen Auswertungen zweier großer US-Studien.

Wie managen Sie die schmerzhafte diabetische Polyneuropathie?

Mit Capsaicin-Pflastern steht eine neue innovative Therapie bei schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie zur Verfügung. Bei therapierefraktären Schmerzen stellt die Hochfrequenz-Rückenmarkstimulation eine adäquate Option dar.

Bluttest erkennt Parkinson schon zehn Jahre vor der Diagnose

Ein Bluttest kann abnorm aggregiertes Alpha-Synuclein bei einigen Menschen schon zehn Jahre vor Beginn der motorischen Parkinsonsymptome nachweisen. Mit einem solchen Test lassen sich möglicherweise Prodromalstadien erfassen und die Betroffenen früher behandeln.

Wartezeit nicht kürzer, aber Arbeit flexibler

Fünf Jahre nach der Neugestaltung der Psychotherapie-Richtlinie wurden jetzt die Effekte der vorgenommenen Änderungen ausgewertet. Das Hauptziel der Novellierung war eine kürzere Wartezeit auf Therapieplätze. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, es gab jedoch positive Auswirkungen auf andere Bereiche.

„Restriktion auf vier Wochen Therapie bei Schlaflosigkeit ist absurd!“

Chronische Insomnie als eigenständiges Krankheitsbild ernst nehmen und adäquat nach dem aktuellen Forschungsstand behandeln: Das forderte der Schlafmediziner Dr. Dieter Kunz von der Berliner Charité beim Praxis Update.

Stuhltransfusion könnte Fortschreiten von Parkinson-Symptomen bremsen

Kann eine frühzeitige Stuhltransplantation das Fortschreiten von Parkinson-Symptomen verlangsamen? Die Ergebnisse einer randomisierten Phase-2-Studie scheinen dafür zu sprechen.

Frühe Tranexamsäure-Therapie nützt wenig bei Hirnblutungen

Erhalten Personen mit einer spontanen Hirnblutung innerhalb von zwei Stunden nach Symptombeginn eine Tranexamsäure-Therapie, kann dies weder die Hämatomexpansion eindämmen noch die Mortalität senken.

Das Risiko für Vorhofflimmern in der Bevölkerung steigt

Das Risiko, im Lauf des Lebens an Vorhofflimmern zu erkranken, ist in den vergangenen 20 Jahren gestiegen: Laut dänischen Zahlen wird es drei von zehn Personen treffen. Das hat Folgen weit über die Schlaganfallgefährdung hinaus.

Sind Frauen die fähigeren Ärzte?

Patienten, die von Ärztinnen behandelt werden, dürfen offenbar auf bessere Therapieergebnisse hoffen als Patienten von Ärzten. Besonders scheint das auf weibliche Kranke zuzutreffen, wie eine Studie zeigt.

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

Akuter Schwindel stellt oft eine diagnostische Herausforderung dar. Wie nützlich dabei eine MRT ist, hat eine Studie aus Finnland untersucht. Immerhin einer von sechs Patienten wurde mit akutem ischämischem Schlaganfall diagnostiziert.

Screening-Mammografie offenbart erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko

Routinemäßige Mammografien helfen, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Anhand der Röntgenuntersuchung lassen sich aber auch kardiovaskuläre Risikopatientinnen identifizieren. Als zuverlässiger Anhaltspunkt gilt die Verkalkung der Brustarterien.

Niedriger diastolischer Blutdruck erhöht Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen

Wenn unter einer medikamentösen Hochdrucktherapie der diastolische Blutdruck in den Keller geht, steigt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse: Darauf deutet eine Sekundäranalyse der SPRINT-Studie hin.

Therapiestart mit Blutdrucksenkern erhöht Frakturrisiko

Beginnen ältere Männer im Pflegeheim eine Antihypertensiva-Therapie, dann ist die Frakturrate in den folgenden 30 Tagen mehr als verdoppelt. Besonders häufig stürzen Demenzkranke und Männer, die erstmals Blutdrucksenker nehmen. Dafür spricht eine Analyse unter US-Veteranen.

Frühe Alzheimertherapie lohnt sich

Ist die Tau-Last noch gering, scheint der Vorteil von Lecanemab besonders groß zu sein. Und beginnen Erkrankte verzögert mit der Behandlung, erreichen sie nicht mehr die kognitive Leistung wie bei einem früheren Start. Darauf deuten neue Analysen der Phase-3-Studie Clarity AD.

Viel Bewegung in der Parkinsonforschung

Neue arznei- und zellbasierte Ansätze, Frühdiagnose mit Bewegungssensoren, Rückenmarkstimulation gegen Gehblockaden – in der Parkinsonforschung tut sich einiges. Auf dem Deutschen Parkinsonkongress ging es auch viel um technische Innovationen.

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

  • 23.04.2024
  • Demenz
  • Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.

Parkinson-Therapie im Wandel – aktuelle Leitlinie im Fokus

Die Therapie, aber auch die Diagnostik der Parkinson-Krankheit ist ständig im Fluss und der Erkenntnisgewinn in den letzten Jahren war enorm. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Leitlinie wieder. Im Gespräch mit SpringerMedizin.de gibt Leitlinienkoordinatorin Professorin Trenkwalder Auskunft darüber, was neu und besonders wichtig ist.

Auf diese Krankheiten bei Geflüchteten sollten Sie vorbereitet sein

Um Menschen nach der Flucht aus einem Krisengebiet bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist es gut zu wissen, welche Erkrankungen im jeweiligen Herkunftsland häufig sind. Dabei hilft eine Internetseite der CDC (Centers for Disease Control and Prevention).

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Die Kombination von Dextromethorphan plus Bupropion kann agitierte Alzheimerkranke wirksam beruhigen und Rezidive verhindern: In einer Phase-3-Studie ließ sich die Rezidivrate mit der Kombitherapie um rund drei Viertel senken.

Checkpointhemmer auch bei MS sicher

MS-Kranke müssen offenbar nicht befürchten, dass ihre MS-Aktivität während einer Krebsbehandlung mit Checkpointhemmern deutlich zunimmt. In einer kleinen US-Analyse kam es unter den Medikamenten relativ selten zu neuen Schüben oder MRT-Läsionen.

Am Rande des Chaos

Psychedelika treiben das Bewusstsein an den Rand des Chaos. Für Depressive mit festgefahrenen negativen Gedanken und Selbsteinschätzungen ist dies ein Segen: Werden alte Denkmuster kurzfristig pulverisiert, eröffnen sich neue Perspektiven.

Antihypertensiva schützen auch alte Menschen noch vor Demenz

Eine medikamentöse Hochdrucktherapie kann offenbar die Entwicklung einer Demenz verhindern. Einer Studie zufolge erstreckt sich der Schutz auch auf betagte Personen und auf Alzheimererkrankungen.

Spinale Muskelatrophie: Neugeborenen-Screening lohnt sich

Seit 2021 ist die Untersuchung auf spinale Muskelatrophie Teil des Neugeborenen-Screenings in Deutschland. Eine Studie liefert weitere Evidenz für den Nutzen der Maßnahme.

Fünf Dinge, die im Kindernotfall besser zu unterlassen sind

Im Choosing-Wisely-Programm, das für die deutsche Initiative „Klug entscheiden“ Pate gestanden hat, sind erstmals Empfehlungen zum Umgang mit Notfällen von Kindern erschienen. Fünf Dinge gilt es demnach zu vermeiden.

Manche Gestagene können das Risiko für Meningeome erhöhen

Die Anwendung bestimmter Gestagene ist mit einem höheren Risiko assoziiert, ein intrakraniales Meningeom zu entwickeln. Zu diesem Schluss kommt eine französische Studiengruppe auf der Basis nationaler Gesundheitsdaten.

Parkinson: Größere Studie bestätigt Genauigkeit von Hauttest

Morbus Parkinson und verwandte Leiden lassen sich recht gut per Hautbiopsie nachweisen: In einer Studie mit mehr als 400 Personen wurden solche Erkrankungen bei 93%–100% der Betroffenen korrekt erkannt. Falsch positive Befunde waren hingegen sehr selten (bei 3%).

Simple Kortisontherapie stoppt primär progrediente Aphasie

Zwei Jahre lang leidet eine Frau im mittleren Alter unter einer fortschreitenden primär progredienten Aphasie. Dann entdecken Ärzte Autoantikörper gegen den Glycinrezeptor. Mit einer Kortisontherapie verbessern sich die kognitiven Fähigkeiten wieder erheblich.

Parkinsonschutz durch Kaffee: Es liegt wohl am Koffein

Wenn Kaffee tatsächlich vor Parkinson schützt, dann liegt das am Koffein und seinen Metaboliten. Darauf deuten Serumanalysen der großen europäischen Kohortenstudie EPIC.

Inkretinmimetikum bremst Morbus Parkinson

Der GLP-1-Rezeptoragonist Lixisenatid verzögert möglicherweise die Parkinsonprogression: In einer Phase-2-Studie schritt die Krankheit im Laufe eines Jahres nicht weiter voran. Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen könnten jedoch die Anwendung limitieren.

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Neu im Fachgebiet Neurologie

Von verschwundenen Influenzastämmen und Hightech-RSV-Impfungen

Fünf Impfungen im Fokus: Der Alltag der Corona-Impfung, nicht mehr auffindbare Influenza-Virusvarianten oder Übertragungswege des H5N1-Virus – in dieser Folge unserer Podcast-Reihe zur Inneren Medizin holt sich Prof. Markus Lerch, München, infektiologische Expertise vom ehemaligem STIKO Vorstand Prof. Klaus Überla. Sie sprechen über aktuelle Impfempfehlungen und neue Entwicklungen.

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin

Infektionen in der Schwangerschaft: Zytomegalie und Toxoplasmose im Fokus

Infektionen wie Zytomegalie und Toxoplasmose stellen in der Schwangerschaft ein erhebliches Risiko für das ungeborene Kind dar. Neueste Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose, Prävention und Therapie. 

Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Salmonellen, EHEC, Hepatitis E – die Liste der möglichen Pathogene in rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch ist recht lang. Balamuthia mandrillaris haben aber wohl die wenigsten auf dem Radar: Die Amöbe kann eine schwere Enzephalitis auslösen, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.

Hörverlust begünstigt Morbus Parkinson

Nicht nur das Alzheimerrisiko ist bei Schwerhörigen erhöht, sondern auch das für Morbus Parkinson. Die gute Nachricht: Wer Hörhilfen nutzt, erkrankt seltener an solchen neurodegenerativen Leiden.

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