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Auf dem Land können Sie sich eine psychiatrische Krankheit nicht leisten

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Auszug

Bei der Entlassung druckste die ältere Patientin aus der Randregion des Landkreises etwas herum. Die Depression hatte sich gut gebessert, der Verarmungswahn verschwunden, die Leistungen in der Trainingswohnung sehr gut und die Medikamente verträglich. Ihr Problem sei jedoch, wie sie am nächsten Samstag beim Einkaufen im Dorf erklären solle, dass sie jetzt sechs Wochen nicht da gewesen sei. Falls bekannt werde, dass sie in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde, könne sie dort nicht mehr leben. Ihr Sohn, der sie später abholte, bestätigte die Besorgnis in der ganzen Familie. Das sei so auf dem Dorf. Er wolle gerne seine Mutter im Übergang zur Behandlung beim Hausarzt hier weiter in der Ambulanz vorstellen. Dies seien zwar 75 Kilometer mit dem Auto, aber einen Termin in einer näher gelegene Facharztpraxis habe er nicht gefunden.
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Titel
Auf dem Land können Sie sich eine psychiatrische Krankheit nicht leisten
Verfasst von
Prof. Dr. med. Michael Hüll
Publikationsdatum
23.10.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
InFo Neurologie + Psychiatrie / Ausgabe 10/2024
Print ISSN: 1437-062X
Elektronische ISSN: 2195-5166
DOI
https://doi.org/10.1007/s15005-024-4086-5

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