Die Trennlinien zwischen psychiatrisch krank, psychischer Störung, Therapiebedürftigkeit und Gesundheit ziehen ICD-10, psychologische Checklisten oder das soziale Milieu. Manchmal mit unterschiedlichen Ergebnissen und Vorstellungen. Bei schweren psychiatrischen Erkrankungen ist die Beurteilung dann einheitlicher. Die im deutschen Gesundheitssystem diagnostizierten schweren Depressionen (2 % der Bevölkerung), bipolaren (0,3 %) oder psychotischen Erkrankungen (1,3 %) gehen mit einer hohen Morbidität und Mortalität (reduzierte Lebenserwartung bei psychotischen Störungen: zwölf Lebensjahre, bei schweren Depressionen: zwei Lebensjahre) einher [1]. Hierbei spielt neben dem erhöhten Suizid- und Unfallrisiko (ca. 10-20 % der Todesursachen) auch eine reduzierte Selbstfürsorge eine Rolle. In akuten Krankheitsphasen ist eine stationäre psychiatrische Therapie meist erforderlich und eine Mitbehandlung somatischer Erkrankungen die Regel - nicht die Ausnahme.
Eine große Registerstudie bestätigt, dass Schichtarbeit mit einem erhöhten Risiko für psychische und neurologische Erkrankungen einhergeht, sowie mit einer Volumenabnahme in Gehirnarealen, die für Depression, Angst und kognitive Funktionen relevant sind.
Ein 43-jähriger Patient stellt sich wegen Anfällen von Drehschwindel in der Notaufnahme vor. Diese kämen immer nur dann, wenn er zuvor Musik über Kopfhörer gehört habe. Könnte ein Zusammenhang bestehen?
Mit einer perkutanen Rückenmarkstimulation gehen nicht nur die Schmerzen bei chronischer diabetischer Neuropathie erheblich zurück, auch die sensorischen, autonomen und sexuellen Funktionen verbessern sich. Darauf weisen erste Ergebnisse einer Pilotstudie.
Ein eingeschränkter Geruchssinn scheint bei Älteren mit einer höheren Gesamtsterblichkeit einherzugehen. Dafür sprechen Längsschnittdaten aus Stockholm. Besonders bedeutsam sind dabei wohl Zusammenhänge mit Gebrechlichkeit und Neurodegeneration.