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Erschienen in:

24.04.2023 | Neurologie | Editorial

Nicht jedes psychiatrische Bett wird zukünftig jederzeit belegbar sein

verfasst von: Prof. Dr. med. Michael Hüll

Erschienen in: InFo Neurologie + Psychiatrie | Ausgabe 4/2023

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Auszug

Die Trennlinien zwischen psychiatrisch krank, psychischer Störung, Therapiebedürftigkeit und Gesundheit ziehen ICD-10, psychologische Checklisten oder das soziale Milieu. Manchmal mit unterschiedlichen Ergebnissen und Vorstellungen. Bei schweren psychiatrischen Erkrankungen ist die Beurteilung dann einheitlicher. Die im deutschen Gesundheitssystem diagnostizierten schweren Depressionen (2 % der Bevölkerung), bipolaren (0,3 %) oder psychotischen Erkrankungen (1,3 %) gehen mit einer hohen Morbidität und Mortalität (reduzierte Lebenserwartung bei psychotischen Störungen: zwölf Lebensjahre, bei schweren Depressionen: zwei Lebensjahre) einher [1]. Hierbei spielt neben dem erhöhten Suizid- und Unfallrisiko (ca. 10-20 % der Todesursachen) auch eine reduzierte Selbstfürsorge eine Rolle. In akuten Krankheitsphasen ist eine stationäre psychiatrische Therapie meist erforderlich und eine Mitbehandlung somatischer Erkrankungen die Regel - nicht die Ausnahme.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Schneider F, Erhart M, Hewer W et al. F. Mortalität und somatische Komorbidität bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, Dtsch Arztebl Int. 2019;116(23-24):405-11 Schneider F, Erhart M, Hewer W et al. F. Mortalität und somatische Komorbidität bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, Dtsch Arztebl Int. 2019;116(23-24):405-11
Metadaten
Titel
Nicht jedes psychiatrische Bett wird zukünftig jederzeit belegbar sein
verfasst von
Prof. Dr. med. Michael Hüll
Publikationsdatum
24.04.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
InFo Neurologie + Psychiatrie / Ausgabe 4/2023
Print ISSN: 1437-062X
Elektronische ISSN: 2195-5166
DOI
https://doi.org/10.1007/s15005-023-3247-2

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