Aus Sorge vor den negativen Effekten von Kochsalz suchte ein 60-jähriger Mann im Internet nach Alternativen. Dort fand er allerdings nur Literatur und Tipps zur Reduktion von Kochsalz. Er fragte schließlich das Large-Language-Model (LLM) ChatGPT, durch was sich Natriumchlorid ersetzen ließe. Natriumbromid - so lautete die Antwort. Er besorgte sich das Bromsalz im Internet und begann fortan, sein Essen mit Natriumbromid zu würzen. Sehr bald fand sich der Mann mit Wahnvorstellungen in der Notaufnahme der Universitätsklinik in Seattle, USA, wieder. Ärztinnen und Ärzte um Dr. Audrey Eichenberger berichteten über den Fall [Eichenberger A et al. AIM Clinical Cases. 2025;4:e241260]. Die Laboruntersuchung offenbarte nicht einfach zu interpretierende Abweichungen, unter anderem eine Hyperchlorämie. Eine toxikologische Konsultation führte zum Verdacht auf Bromismus. Offenbar hatte der Mann eine Pseudohyperchlorämie: Die üblichen potentiometrischen Tests können nicht zwischen den einzelnen Halogeniden unterscheiden. Die erhöhten Chloridwerte passten nicht zu den Natriumwerten, die normal waren. Das wies auf eine Halogenidinterferenz mit Bromid oder Jodid hin. Für einen Bromismus sprachen die psychischen Auffälligkeiten. Ein Test bestätigte dann den Verdacht: Im Blut ließen sich 1.700 mg/l des Halogenids nachweisen, normal sind 1-7 mg/l. Im Laufe von drei Wochen normalisierte sich der Zustand des Patienten, und schließlich gab er zu, Kochsalz durch Natriumbromid ersetzt zu haben. Eichenbergers Team fragte schließlich selbst ChatGPT, wodurch sich Natriumchlorid ersetzen ließe, ohne Nennung eines bestimmten Kontextes, und erhielt Vorschläge mit Natriumbromid. Das LLM fragte dabei nicht, wozu der Ersatz dienen sollte, und sprach auch keine Warnung aus. „ChatGPT und andere KI-Systeme können wissenschaftliche Ungenauigkeiten erzeugen und sind oft nicht in der Lage, ihre Ergebnisse kritisch zu diskutieren. So können sie die Verbreitung von Fehlinformationen fördern“, schreibt das Team.
Natriumbromid kann bei bestimmten technische Verfahren Natriumchlorid ersetzen, nicht jedoch bei der Ernährung.
Cannabis könnte bei jüngeren Menschen, die schon einmal wegen eines akuten Koronarsyndroms behandelt wurden, das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse deutlich erhöhen. Hinweise hierfür finden sich in einer retrospektiven Studie aus Frankreich.
Plötzlich auftretende Ataxie, Diplopie oder Hörverlust – lassen sich solche Symptome bei Männern nicht erklären, kann sich eine Serumuntersuchung auf neuronale Antikörper lohnen. Die sind mitunter das erste Zeichen eines testikulären Tumors und für den Tumortyp charakteristisch.
In einer Studie sind die Wirkungen von Cladribin und S1P-Modulatoren bei therapienaiven Patienten mit schubförmig remittierender multipler Sklerose verglichen worden – mit gemischtem Ergebnis.
IDH (Isocitrat-Dehydrogenase)-Mutationen sind bei Gliomen im Erwachsenenalter ein wichtiger prognostischer und prädiktiver Faktor und zugleich ein ideales Target für eine zielgerichtete Therapie. Mittlerweile gibt es mit Vorasidenib eine zugelassene Behandlungsoption.