12.09.2024 | Neurologische Beteiligung bei Infektionserkrankungen | CME
Erregerbedingte Erkrankungen des Rückenmarks und seiner angrenzenden Strukturen
verfasst von:
Dr. med. B. Bassa, F. Hahner, U. Meyding-Lamadé
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2024
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Zusammenfassung
Erregerbedingte Myelitiden sind Entzündungen des Rückenmarks, die durch verschiedene Erreger wie Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Zu den häufigsten viralen Erregern gehören die Herpes- und Enteroviren. Bakterielle Myelitiden werden z. B. durch das Mycobacterium tuberculosis, Borrelia burgdorferi und Treponema pallidum verursacht. Pilze wie Candida und Aspergillus und Parasiten wie Toxoplasma gondii und Schistosomen können ebenfalls Myelitiden hervorrufen. Leitsymptom ist eine subakute Querschnittssymptomatik mit motorischen, sensiblen und autonomen Ausfällen, zudem treten häufig zusätzlich Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Diagnostisch kommen bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT), Liquor- und Blutuntersuchungen mit Antikörpertestungen zum Einsatz. Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Myelitis. Meistens wird mit Antiinfektiva behandelt, bei einigen viralen Erregern steht jedoch keine spezifische Therapie zur Verfügung und es bleibt nur eine symptomatische Behandlung. Die Prognose variiert je nach Ätiologie und Schweregrad der Erkrankung. Eine zügige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um ein gutes Outcome zu erlangen.