16.02.2023 | Neurologische Notfälle | Der neurologische Notfall
Hängendes Augenlid nach tagelangem Husten
verfasst von:
M. Topka, B. Becker, C. Lingg, B. Knier
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 2/2023
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Auszug
Ein 57-jähriger Patient bemerkte am Morgen des Aufnahmetages beim Aufstehen ein hängendes Augenlid rechts, zudem war das Gehen sehr unsicher. Bereits am Mittag des Vortages waren subakut Kribbelparästhesien der Finger beider Hände sowie Doppelbilder beim Blick in alle Richtungen aufgetreten. Unter dem Verdacht auf einen Schlaganfall erfolgte daraufhin über den Rettungsdienst die Vorstellung auf der Stroke-Unit einer regionalen Klinik. In der externen Diagnostik zeigte sich eine unauffällige computertomografische (CT) Untersuchung des Neurokraniums mit regelrechter CT-Angiographie der hirnversorgenden Gefäße. Laborchemisch fand sich ein regelrechtes Blutbild mit unauffälligen Leber- und Nierenparametern, das C‑reaktive Protein (CRP) war mit 1,12 mg/dl (Referenz < 0,5 mg/dl) leicht erhöht. Ein Polymerasekettenreaktionstest (PCR-Test) auf das „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“ war negativ. Es erfolgte noch am Aufnahmetag bei diffuser neurologischer Symptomatik die Verlegung in unsere Klinik. An relevanten Vorerkrankungen bestanden ein behandelter arterieller Hypertonus und eine substituierte Hypothyreose. Bis wenige Tage davor hatte der Patient unter einem bronchialen Infekt mit ausgeprägtem Husten gelitten. …