Hintergrund
Definition
Inzidenzrate
Pathophysiologie
Risikofaktoren
Risikofaktor | Odds Ratioa (95 %-KI) | Referenz |
---|---|---|
TKA in letzten 3 Monaten | 13,8 (6,6–29,1) | [13] |
Häufigkeit von TKA pro Jahr | ||
1–2 | 2,9 (n.a.) | [8] |
3–12 | 8,3 (n.a.) | [8] |
13–50 | 9,1 (n.a.) | [8] |
> 50 | 14,5 (n.a.) | [8] |
(Vorangegangene) nächtliche Anfälle | 3,9 (2,5–6,0) | [12] |
Fehlende nächtliche Überwachung (in Einrichtung allein schlafen) | 2,5 (1,25–5) | [13] |
Fehlende nächtliche Überwachung (allein leben) | 5,0 (2,93–8,57) | [36] |
Fehlende nächtliche Überwachung und TKA | 67,1 (29,7–151,9) | [36] |
Prävention und Risikoreduktion
Technische Hilfsmittel zur nächtlichen Überwachung
Aufklärung über SUDEP
Empfehlungen für die Praxis
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Alle Epilepsiepatienten sowie Angehörige und Partner sollen über SUDEP und Risikofaktoren aufgeklärt werden.
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Die Aufklärung soll in einem persönlichen Gespräch zu einem frühen Zeitpunkt stattfinden, d. h. am besten bei der Diagnosestellung oder dem ersten Kontrolltermin.
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Patienten, Angehörige und Lebenspartner sollen über Maßnahmen informiert werden, die einem erhöhten Risiko bzw. einem drohenden SUDEP entgegenwirken können (siehe Infobox 1).
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Zu den modifizierbaren Risikofaktoren bzw. begünstigenden Faktoren, auf die Betroffene selbst einwirken können, zählen v. a. eine verbesserte Anfallskontrolle, Therapieadhärenz, nächtliche Überwachungsmaßnahmen z. B. durch mobile Gesundheitstechnologien, vorzugsweise in Gemeinschaft leben und Vermeidung bekannter Anfallsauslöser (z. B. Schlafentzug, Alkoholkonsum).
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Angehörigen, Partnern und Pflegenden können einfache Hilfsmaßnahmen wie stabile Seitenlagerung nach TKA, Überprüfung der Atmung und des Pulses, Überwachung für etwa 60 min nach Anfallsende sowie ein regelmäßiges Training der kardiopulmonalen Reanimationsmaßnahmen empfohlen werden.
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Das Gespräch sollte schriftlich dokumentiert werden.
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Klinisch adäquat geprüfte Geräte zur Detektion von TKA können empfohlen werden, vor allem dann, wenn daraus eine zeitnahe Intervention resultieren kann.
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Bei Patienten mit persistierenden TKA sollen Therapieversuche zur Anfallskontrolle aktiv fortgeführt werden.
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Pharmakoresistente Patienten sollten frühzeitig in ein epilepsiechirurgisch tätiges Behandlungszentrum überwiesen werden, um die Indikation für nichtmedikamentöse Therapieverfahren zu prüfen.
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Nach vermutetem SUDEP sollte Kontakt mit den Hinterbliebenen aufgenommen werden.