Erschienen in:
03.09.2019 | Neuropathischer Schmerz | CME
Erythromelalgie: rote Haut und Schmerz
verfasst von:
Dr. med. M. Dusch, M. Schmelz
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Die Erythromelalgie ist eine seltene Erkrankung. Sie kann assoziiert mit hämatoonkologischen Erkrankungen, nach Einnahme bestimmter Medikamente und Toxine, aber auch als eigenständiges Krankheitsbild, beispielsweise bei Mutationen im Natriumkanal NaV1.7, auftreten. Klinisch findet sich eine charakteristische Trias aus attackenartig auftretenden Brennschmerzen und Hautrötung im Bereich der distalen Extremitäten, die durch exzessives Kühlen gelindert werden. Ausgelöst werden die Attacken unter anderem durch Überwärmung, Mobilisation und Stress. Die Diagnose wird in erster Linie klinisch gestellt und kann bei Mutation im Natriumkanal NaV1.7 humangenetisch bestätigt werden. Wichtige Differenzialdiagnosen sind das komplexe regionale Schmerzsyndrom, die „non-freezing cold injury“ sowie Dünnfaserneuropathien. Die Therapie ist multidisziplinär und individuell zu planen. Integraler Bestandteil sind Methoden der physikalischen Medizin und Psychotherapie sowie medikamentöse Verfahren.