31.03.2022 | Opioide | Arzneimitteltherapie
Behandlung neuropathischer Schmerzen im Alter
Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 3/2022
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Der neuropathische Schmerz entsteht als Folge einer Schädigung somatosensorischer bzw. nozizeptiver Nerven. Neuropathische Schmerzen treten nach Verletzungen oder Erkrankungen von peripheren Nerven oder des Zentralnervensystems auf [1]. Dadurch kommt es zu neuroplastischen Anpassungen im peripheren und zentralen Nervensystem mit einer veränderten Schwelle für Schmerzreize. Bei länger anhaltenden Schmerzen geht man davon aus, dass eine Änderung der Verschaltung und/oder der Neurochemie der zentralen Verarbeitung erfolgt. Dieses Phänomen wird als Schmerzgedächtnis bezeichnet und kann zu einer Chronifizierung führen, die sogar irreversibel sein kann. Mit einer Prävalenz von 7–10 % sind chronische neuropathische Schmerzen ein durchaus häufiges Problem in der Bevölkerung [2]. Zu neuropathischen Schmerzen kommt es bei älteren Menschen häufiger als bei jüngeren [3]. Das liegt v. a. an den Ursachen, die altersassoziiert auftreten, wie diabetische Polyneuropathie, Polyneuropathie bei Gammopathie, postherpetische Neuralgie, Trigeminusneuralgie und zentraler neuropathischer Schmerz nach Schlaganfall ([4‐6]; Tab. 1). Die altersbedingten körperlichen Veränderungen und die Komorbiditäten mit der damit häufig vergesellschafteten Polypharmazie können zu Problemen in der Therapie neuropathischer Schmerzen führen. Diese kurze Übersicht will diese Probleme und deren mögliche Lösungen darstellen.
Periphere Genese
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Diabetische Polyneuropathie
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Polyneuropathie nach Chemotherapie
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Polyneuropathie bei Gammopathie
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Toxische Polyneuropathie
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Postherpetische Neuralgie
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Idiopathische Trigeminusneuralgie
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Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
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Engpasssyndrome
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Radikulopathien
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Nervenläsion nach Trauma
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Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
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Zentrale Genese
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Rückenmarkstrauma
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Myelitis, multiple Sklerose (MS)
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Syringomyelie
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Zustand nach Hirninfarkt
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