Neurorehabilitation ist gekennzeichnet durch eine strukturierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Professionen, orientiert an individuellen Teilhabezielen. Dabei müssen verschiedene Betrachtungsebenen von Funktionalität, Aktivität und Partizipation (International Classification of Functioning, Disability, and Health, ICF) berücksichtigt werden. Für die Rehabilitation von Störungen stehen bei verschiedenen Erkrankungen verschiedene evidenzbasierte Therapieverfahren zur Auswahl, die unterschiedlichen Wirkmechanismen zuzuordnen sind. Therapien müssen ausreichend intensiv sein. Das neurologische Phasenmodell beinhaltet neben der Akutbehandlung (Phase A) und der Phase D für weitestgehend selbstständige Patient:innen auch die Frührehabilitationsphase B und die Rehabilitationsphase C mit jeweils simultanen akut- und rehabilitationsspezifischen Behandlungsaufträgen. Zudem beinhaltet es im Langzeitverlauf die Phase E für die berufliche und soziale Teilhabe und die Phase F für die stationäre Langzeitversorgung schwerstbetroffener Patient:innen. Im ambulanten Sektor ist die Langzeitversorgung neurologisch Betroffener aufgrund mangelnder Möglichkeiten der Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen derzeit unzureichend und muss zwingend ausgebaut werden.