Erschienen in:
18.01.2021 | Lungenödem | Schwerpunkt: Hypertonie
Behandlung der Nierenarterienstenose im Jahr 2021
verfasst von:
Prof. Dr. med. Tomas Lenz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Eine hämodynamisch wirksame arteriosklerotisch bedingte Nierenarterienstenose mit einer Lumeneinengung von mindestens 60–70 % kann zu unterschiedlichen Erkrankungen führen: bei unilateraler Stenose zu einer renovaskulären Hypertonie, bei bilateraler Stenose (bzw. bei stenosierter Einzelniere) auch zu einer oft progredienten Niereninsuffizienz (ischämische Nephropathie) und/oder zum akuten Lungenödem („pulmonary flash edema“). Kausal oft angestrebte revaskularisierende Verfahren (Angioplastie mit und ohne Stentapplikation, seltener gefäßchirurgische Verfahren) erreichen eine Wiedereröffnungsrate von über 90 %. Allerdings bleiben bei den katheterbasierten Interventionen die erhofften funktionellen Auswirkungen im Hinblick auf eine verbesserte Blutdruckeinstellung oder Nierenfunktion sowie auf eine verringerte Gesamtsterblichkeit nach den Ergebnissen randomisierter Studien hinter den Erwartungen zurück. Entsprechend wird einer optimalen medikamentösen Therapie der Vorzug gegeben. Patienten mit kritischer Stenosierung und stärker ausgeprägten klinischen Komplikationen wie rezidivierendem Lungenödem oder progredientem Nierenversagen können von einer revaskularisierenden Maßnahme profitieren. Im Einzelfall kann es daher vertretbar und im Sinne einer Ultima Ratio auch medizinisch notwendig sein, ein solches Verfahren einzusetzen. Die sorgfältige Auswahl geeigneter Patienten ist für den klinischen Erfolg ausschlaggebend.