Erschienen in:
01.10.2009 | Übersicht
Nierenersatztherapie mittels SLEDD
verfasst von:
Dr. S. Zierhut, M. Kammerl
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Ein neues Dialyseverfahren bei kritisch kranken Patienten mit akutem Nierenversagen stellt die „extended daily dialysis“ (EDD) oder „slow low-efficient daily dialysis“ (SLEDD) dar, ein sog. Hybridverfahren, das die Vorteile der intermittierenden Dialyse und die der kontinuierlichen Dialyseverfahren vereint. Das Volumen kann durch dieses Verfahren aufgrund der längeren Behandlungsdauer langsamer entzogen werden als bei der intermittierenden Dialyse. Auf diese Weise sollen eine bessere hämodynamische Stabilität und eine bessere Korrektur der Hypervolämie erreicht werden. Durch Wegfall des Wechsels der Dialysatbeutel, wie bei der konventionellen CRRT-Behandlung („continous renal replacement therapy“) erforderlich, kann der Arbeitsaufwand für das Personal auf der Intensivstation erheblich reduziert werden, und es können möglicherweise Kosten eingespart werden, abhängig von der jeweiligen Infrastruktur der Zentren. Bisherige Studien zeigen, dass unter SLEDD mit dem Genius-System die Antikoagulationsmenge niedriger ist, verglichen mit der CRRT. Die SLEDD vereint eine hohe Effektivität mit guter kardiovaskulärer Stabilität. Prospektive Studien, welche die SLEDD direkt mit der CRRT vergleichen, würden helfen, die exakte Rolle für die SLEDD in Bezug auf kritisch kranke Patienten mit akutem Nierenversagen zu definieren.