15.11.2024 | Nierenkarzinom | Leitthema
Leitliniengerechte Behandlung des metastasierten klarzelligen Nierenzellkarzinoms
verfasst von:
Thomas Hilser, Christopher Darr, Umut-Ulas Yesilyurt, Niklas Klümper, Katrin Schlack, Univ.-Prof. Dr. med. Viktor Grünwald
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 12/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Nierenzellkarzinom (NZK) gehört in Deutschland zu den häufigsten malignen Tumoren bei steigender Inzidenz. Die medikamentöse Therapie ist hierbei den fortgeschritten metastasierten oder rezidivierten Tumoren vorbehalten.
Material und Methoden
Der Beitrag beruht auf den Inhalten der aktuellen Leitlinien sowie einer selektiven Literaturrecherche.
Ergebnisse
Kombinationstherapien basierend auf einem Checkpoint-Inhibitor sind der aktuelle Standard in der Erstlinientherapie des metastasierten NZK (mRCC). Das mediane Gesamtüberleben konnte so auf >50 Monate verlängert werden. Zur Risikoklassifizierung wird der IMDC (International Metastatic Renal-Cell Carcinoma Database Consortium)-Score verwendet. Bei der Auswahl gilt es, patientenindividuell die Vor- bzw. Nachteile einer geeigneten Kombinationstherapie zu berücksichtigen. Für die Folgetherapien gibt es derzeit keinen Standard. Kombinationstherapien zeigen bislang in Studien keinen signifikanten Vorteil in der Zweitlinie. Es wird der Wechsel auf eine noch nicht eingesetzte Substanz empfohlen.
Schlussfolgerung
Aktuell sind in Deutschland in der Erstlinientherapie eine rein immunonkologische Kombination und vier Kombinationen aus jeweils einem Immun-Checkpoint-Inhibitor und einem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) zugelassen. Der Mehrwert einer weiteren Therapieintensivierung, insbesondere durch Dreifachkombinationen oder einer weiteren Kombinationstherapie in der Zweitlinie, konnte bislang noch nicht belegt werden.