02.12.2021 | Nierenkarzinom | CME
Risikostratifizierung und Therapiealgorithmus des metastasierten Nierenzellkarzinoms
Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 2/2022
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Die systemische Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei wurden signifikante Verbesserungen bezüglich des Gesamtüberlebens und der Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung beobachtet. Mit Zulassung von Kombinationstherapien mit PD-(L)1(„programmed cell death protein 1“ [bzw. dessen Ligand])-Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) als Erstlinientherapie im Jahr 2019 wurde die zuvor standardmäßig eingesetzte VEGFR(„vascular epidermal growth factor receptor“)-TKI(Tyrosinkinaseinhibitor)-Monotherapie als primäre Behandlung abgelöst. Neben der Immuntherapie mit Nivolumab und Ipilimumab sind mittlerweile vier VEGFR-TKI/ICI-Kombinationen zugelassen. Der Therapieauswahl sollte eine Risikostratifizierung anhand definierter Kriterien des International Metastatic Renal Cell Carcinoma Database Consortium (IMDC) vorangehen. Klinische Parameter sowie eine ausführliche Beratung der Patienten zu Unterschieden im Effektivitätsprofil (Ansprechrate, langfristiges progressionsfreies Überleben), möglichen Nebenwirkungen und Auswirkungen auf die Lebensqualität helfen, eine individuelle Therapieentscheidung zu treffen und die Vorteile einer Strategie möglichst optimal zu nutzen.