01.08.2005 | Leitthema
Nierentrauma
Behandlungsstrategien und Operationsindikationen
verfasst von:
Dr. F. Schmidlin
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Nierenverletzungen werden meist durch stumpfe Krafteinwirkungen als Folge von Verkehrs- und Sportunfällen verursacht, die vorwiegend junge Patienten betreffen. Beim stabilen Patienten ist die Computertomographie (CT) die Standardabklärung, die beim stumpfen Trauma im Falle einer makroskopischen Hämaturie durchgeführt werden sollte. Beim offenen Trauma muss jede Form von Hämaturie sowie der alleinige klinische Verdacht aufgrund der Wundlokalisation radiologisch abgeklärt werden.
Nierenverletzungen werden in 5 Schweregrade eingeteilt und stellen in der Mehrheit leichte Verletzungsformen dar. Die Behandlung ist heutzutage meist konservativ. Absolute Operationsindikationen bestehen bei lebensbedrohender Blutung, Nierengefäßstielabrissen sowie bei einem expandierenden retroperitonealen Hämatom.
Große Parenchymdefekte mit Harnaustritt sowie begleitenden Abdominalverletzungen des Pankreas und des Kolons stellen relative Operationsindikationen dar. Chirurgische Revisionen werden häufiger bei offenen Verletzungen durchgeführt. Bei chirurgischer Revision ermöglicht die Kontrolle der Nierengefäße vor Eröffnung der Nierenloge eine signifikante Reduktion der Nephrektomierate.