Erschienen in:
01.01.2008 | Übersichten
Nikotin und Gehirnentwicklung
verfasst von:
Dr. C. Wessels, G. Winterer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Tierexperimentelle und klinische Studien haben ergeben, dass eine Nikotinexposition während der Gehirnentwicklung – beginnend pränatal bis zur Adoleszenz – neben morphologischen Veränderungen zu einer persistierenden Beeinflussung neuronaler Transmissionssysteme führen kann.
Nikotinabhängigkeit sowie das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom sind mit einem Nikotinkonsum der Mütter der Betroffenen während der Schwangerschaft assoziiert. Auch finden sich erste Hinweise darauf, dass Nikotinmissbrauch in der Jugend die Funktion des zerebralen Aufmerksamkeitsnetzwerkes und das Gedächtnis nachhaltig beeinträchtigen kann. Unklar ist hingegen bislang noch, welche Auswirkungen eine Nikotinexposition auf die Entstehung von psychiatrischen Erkrankungen hat.
Die somatischen Konsequenzen des Zigarettenrauchens und die resultierenden gesundheitsökonomischen Probleme sind bekannt, die Auswirkungen einer während der Gehirnentwicklung stattfindenden Nikotinexposition werden derzeit noch unterschätzt. Es sollte mehr Aufklärung der Bevölkerung erfolgen, um Nikotinkonsum bereits während der Schwangerschaft sowie bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden.