iNHL: Länger progressionsfrei leben durch Rituximab plus PI3K-Inhibitor

Bei rezidiviertem indolentem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom lässt sich das progressionsfreie Überleben signifikant verlängern, wenn die Patienten statt mit Rituximab allein mit Rituximab und dem PI3K-Inhibitor Copanlisib behandelt werden. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Erstmals zeigt eine Studie für einen Inhibitor der Phosphatidylinositol-3-Kinasen (PI3K), dass er bei Patienten mit rezidivierten indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (iNHL) in Kombination mit Rituximab signifikant wirksamer ist als Rituximab allein: Durch die Kombinationstherapie mit Copanlisib wurde in der Phase-3-Studie CHRONOS-3 das Risiko für Krankheitsprogression oder Tod um 48% reduziert. Teilnehmer der internationalen Studie waren 458 Patienten mit indolenten B-Zell-Lymphomen, die nach einer Therapie mit Rituximab einen Rückfall erlitten hatten und entweder mindestens zwölf Monate behandlungsfrei waren oder für eine Chemotherapie nicht infrage kamen. Nach dem Zufallsprinzip wurden 307 Patienten einer Behandlung mit Rituximab plus Copanlisib (60 mg i.v. an den Tagen 1, 8 und 15 eines 28-Tages-Zyklus) und 151 einer Behandlung mit Rituximab plus Placebo zugeteilt. Das mediane Follow-up betrug 19,2 Monate. PFS von 13,8 auf 21,5 Monate verlängert Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Es erreichte mit dem PI3K-Inhibitor im Median 21,5 Monate, mit Placebo waren es 13,8 Monate, ein hochsignifikanter Unterschied. Der Vorteil der Kombination zeigte sich bei allen histologischen Subtypen und auch unabhängig von weiteren Faktoren wie Zahl der Vortherapien oder Alter der Patienten. Das Therapieansprechen wurde durch die Kombinationstherapie ebenfalls verbessert; ein objektives Ansprechen wurde bei 81% gegenüber 48%, ein Komplettansprechen bei 34% gegenüber 15% festgestellt. Beim Gesamtüberleben gab es keinen Unterschied (nach 36 Monaten 83% vs. 81%). "Akzeptables Sicherheitsprofil" Die häufigsten Nebenwirkungen von Grad 3 und 4 in der Kombinationsgruppe waren infusionsassoziierte Hyperglykämien (56%) und Hypertonien (40%), beide waren vorübergehend und kontrollierbar. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden unter der Kombination bei 47% und mit Rituximab allein bei 18% der Patienten registriert. Die Abbruchraten aufgrund von Nebenwirkungen lagen bei 32% und 8%. In der Rituximab-Copanlisib-Gruppe wurde ein Todesfall infolge einer Pneumonitis auf die Behandlung zurückgeführt, in der Vergleichsgruppe gab es keinen therapieassoziierten Todesfall. Copanlisib ist nach diesen Daten besser verträglich als orale PI3K-Inhibitoren; vermutet wird, dass die nur intermittierende intravenöse Applikation dafür verantwortlich ist. CHRONOS-4 prüft Copanlisib mit Rituximab plus Chemotherapie „Copanlisib ist damit der erste PI3K-Inhibitor, der sicher mit Rituximab kombiniert werden kann, und der erste, der in Kombination mit Rituximab bei Patienten mit iNHL-Rezidiv eine breite und überlegene Wirksamkeit zeigt“, lautet das Fazit der Studienautoren um Matthew Matasar vom Sloan Kettering Cancer Center in New York. Ob solche Patienten auch dann von der Hinzunahme von Copanlisib profitieren, wenn sie mit Rituximab plus Chemotherapie behandelt werden, wird in der laufenden Studie CHRONOS-4 untersucht. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche Wirkung hat die Hinzunahme von Copanlisib bei Patienten mit rezidiviertem indolentem Non-Hodgkin-Lymphom (iNHL), die erneut mit Rituximab behandelt werden? Antwort: Mit Rituximab plus Copanlisib wird das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu einer Rituximab-Monotherapie signifikant verlängert bei „akzeptablem“ Sicherheitsprofil. Bedeutung: Möglicherweise kann die Kombination aus Rituximab und Copanlisib die Rituximab-Backbone-Therapie bei Patienten mit iNHL-Rezidiv ersetzen. Das wird jetzt in der Studie CHRONOS-4 geprüft.

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