Erschienen in:
09.06.2021 | Nosokomiale Infektionen | Leitthema
Hygienestandards im gynäkologischen Operationssaal
verfasst von:
Dr. med. Jannik Rossenbach, Dr. med. Ernst Tabori
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
In einer schweizerischen Prävalenzstudie zu nosokomialen Infektionen waren Infektionen des Wundgebietes („surgical site infections“, SSI) mit 26 % in der Verteilung der Häufigkeit verschiedener Infektionskategorien am häufigsten. Weiter waren Pneumonien mit 21,5 %, Harnwegsinfektionen mit 21,4 % sowie primäre Bakteriämien mit 9,7 % zu verzeichnen. In der Gynäkologie sind nosokomiale Infektionen mit einer Prävalenz von 5,1 % fast ebenso hoch wie in der Chirurgie und der Innere Medizin. Für die Geburtshilfe liegt diese aufgrund der überwiegend gesunden Patientinnen und der kurzen stationären Verweildauer wie erwartet niedrig bei 1,6 %. Eine durch die ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) organisierte europäische Prävalenzstudie zum Vorkommen von nosokomialen Infektionen bestätigte, dass postoperative Wundinfektionen auch in Deutschland mit knapp 25 % an erster Stelle stehen. Der Bericht des AQUA-Institutes zur externen stationären Qualitätssicherung gibt für den Zeitraum von 2009–2012 an, dass sich nach mammachirurgischen Eingriffen bei durchschnittlich 0,7 % der Patientinnen eine nosokomiale Wundinfektion entwickelt hat.