Erschienen in:
15.11.2019 | Notfallmedizin | Originalien
Notarztweiterbildung – Befragung von Kursteilnehmern zu Weiterbildungsbedingungen und Motivation
verfasst von:
Dr. med. F. Reifferscheid, U. Harding, S. Wirtz
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Fragestellung
Die Weiterbildung (WB) ist die Basis, um in Zukunft ausreichend Notärzte verfügbar zu haben. Um mehr über Motivation und Bedingungen für die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin (ZWBN) zu erfahren, wurde eine Befragung unter Teilnehmenden (TN) von Notarztkursen (NK) durchgeführt.
Methoden
Angaben zu 33 geplanten NK konnten ermittelt werden. Von 19 eingeschlossenen NK wurden den TN 22 Fragen zur Person, Motivation, Bedingungen und Zielen des Kursbesuchs vorgelegt.
Ergebnisse
Von 2050 Fragebögen wurden 970 (47,3 %) ausgefüllt. Die TN (480) waren im Mittel 31,8 ± 5,2 Jahre alt, Kursbesuch nach 3,7 ± 4,3 Jahren klinischer Tätigkeit. In WB waren 907 (93 %); davon 237 (26 %) in der Chirurgie, 320 (35 %) in der Innere Medizin und 269 (26 %) in der Anästhesie. Aktiv als Notarzt tätig werden wollten 751 TN (77 %), 213 (22 %) im kassenärztlichen Notdienst und für 309 (32 %) war die Teilnahme Auflage vom Arbeitgeber (AG); Mehrfachnennungen möglich. Die Teilnahme wurde durch Bildungsurlaub (489; 50 %), Freistellung (258; 27 %), Erholungsurlaub (112; 12 %) oder Freizeit (85; 9 %) ermöglicht und bei 493 (51 %) voll, bei 177 (18 %) anteilig finanziert. Übernachtungskosten wurden vom TN (525, 54 %) oder AG (287; 30 %) getragen. Das Einsatzpraktikum planten 582 (60 %) TN in Freizeit/Urlaub, 204 (21 %) in Freistellung und 119 (12 %) aus der Arbeitszeit. Sicherheit mit innerklinischen Notfällen erhofften sich 682 (70 %) TN, 560 (58 %) wollten in der eigenen Abteilung und 511 (53 %) freiberuflich als Notarzt tätig werden, 388 (40 %) planten, einem Notarztpool beizutreten.
Fazit
Bei über 50 % wird der Kurs vom AG unterstützt. Ein Großteil der Befragten organisiert das Einsatzpraktikum in der Freizeit. Nur 77 % planen die Tätigkeit als hauptamtlicher (58 %) bzw. freiberuflicher (53 %, Mehrfachnennung möglich) Notarzt. Ein Teil der Befragten nutzt den Kurs zur Vorbereitung auf den kassenärztlichen Notdienst. Eine Mehrzahl der Teilnehmer erhofft sich durch den Kurs mehr Sicherheit bei innerklinischen Notfällen.