Erschienen in:
01.01.2016 | Computertomografie | Leitthema
Schlaganfall
Wie übersetzt man „Zeit ist Hirn“ in klinische Praxis?
verfasst von:
Dr. A. Ragoschke-Schumm
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die mechanische Rekanalisation proximaler Hirnbasisarterien mit Stentretrievern eröffnet neben der etablierten i.v.-Thrombolyse neue Chancen für Patienten mit ischämischem Schlaganfall. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist aber ähnlich wie bei der i.v.-Thrombolyse sehr zeitabhängig. Zahlreiche Faktoren können den Beginn einer adäquaten Therapie verzögern und zu einem schlechteren funktionellen Ergebnis führen.
Ziel der Arbeit
Übersicht über die aktuelle Literatur zum Zeitmanagement in der Prä- und Intrahospitalphase und praxisrelevante Erläuterung der wichtigsten Maßnahmen für einen raschen Therapiebeginn.
Material und Methoden
Pubmed-Recherche mit Vorstellung repräsentativer Artikel zum Thema Zeitmanagement bei der Therapie des akuten Schlaganfalls.
Ergebnisse
Ab der Alarmierung des Rettungsdiensts haben professionelle Helfer Einfluss auf eine Optimierung der Therapiezeiten. Nachgewiesen nützliche Maßnahmen sind: Pränotifikation der aufnehmenden Klinik durch den Rettungsdienst, ein Stroke Team, das den Patienten in der Klinik direkt empfängt, Übergabe am reservierten CT/MRT, Point-of-care-Labor, räumliche Nähe der Angiographieanlage zu CT/MRT, klare Verfahrensanweisungen für die Anästhesie.
Diskussion
Maßnahmen zur Optimierung der Behandlungszeiten sind überwiegend organisatorischer Art und verursachen geringe bis keine Kosten. Sie können aber bei konsequenter Umsetzung zu einer deutlichen Verbesserung der Therapiezeiten und des Patientenoutcomes führen.