17.11.2024 | Notfallmedizin | Leitthema
Typische Ursachen und klinische Präsentationen traumatischer und nichttraumatischer Weichteil- und Organblutungen in der Notfallmedizin
verfasst von:
Mark Michael, Björn Hossfeld, Prof. Dr. Michael Bernhard, MHBA
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2025
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Zusammenfassung
Blutungssituationen treten häufig und in verschiedensten Präsentationen in der klinischen Notfallmedizin auf. Bei traumatisch bedingten Blutungen sind Weichteilverletzungen am Kopf oder den Extremitäten häufig, schwerwiegende Blutungen bei Thoraxverletzungen oder Beckentraumata seltener. Bei nichttraumatologischen Notfällen sind gastrointestinale Blutungen führend, aber viele weitere Blutungsentitäten möglich. Ein strukturiertes Management hilft, den kritisch kranken Patienten zu detektieren, die mögliche Blutungsquelle zu identifizieren und einer entsprechenden radiologischen Diagnostik und weiteren Therapie zuzuführen. Klinische Untersuchung, Blutgasanalysen und die Notfallsonographie sind in der Initialphase zur Diagnostik entscheidend. Zunächst ist zur Stabilisierung der Patienten meist eine symptomatische Therapie indiziert, im Verlauf dann je nach Blutungslokalisation eine interventionelle oder operative Versorgung angezeigt. Volumen- und Katecholamintherapie, Gerinnungsmanagement und Notfalltransfusion sind wichtige Bausteine der interdisziplinären notfallmedizinischen Versorgung neben einer primären Blutungskontrolle insbesondere bei offenen Verletzungen.